Erfolgreiches Modell beim VfB Gartenstadt / Thomas Geier und Karl-Heinz Bauer gleichberechtigte Trainer
Erfolgreiches Modell beim VfB Gartenstadt / Thomas Geier und Karl-Heinz Bauer gleichberechtigte Trainer
Archiv Landesliga (Fußball) | erstellt am Mo 17.09.2012
Foto v.l. Thomas Geier, Raimund Disch und Karl-Heinz Bauer
Seit der Amtsübernahme von Vorstand Joachim Ningel und dem Wirken des Spielausschussvorsitzenden
Raimund Disch im Jahre 2007 geht es nur aufwärts mit dem Club aus dem Mannheimer Norden.
Das Trainergespann Thomas Geier / Karl-Heinz Bauer arbeitet sehr erfolgreich
Einen sehr großen Anteil am sportlichen Erfolg trägt das Trainergespann Thomas Geier und Karl-Heinz Bauer. Wer von beiden der Cheftrainer ist? Es sind beide die das „Sagen“ haben. „Wir sind gleichberechtigt und das ist gut so. Beide haben wir die gleiche Auffassung vom Fußball – sind zudem auch privat seit vielen Jahren befreundet, fahren sogar mit den Familien gemeinsam in den Urlaub“, so Thomas Geier.
Thomas Geier spielte selbst aktiv Fußball
Der 49-jährige Thomas Geier (Foto rechts) spielte in der Jugend beim VfB Gartenstadt, später beim SV Waldhof unter dem allseits bekannten Trainer Kurt Koberger. Geier: „Ich kam nach der Jugend nur im Nachwuchsteam zum Einsatz – den Sprung in Klaus Schlappners Bundesliga-Elf hatte ich nicht geschafft.“ Seine weiteren Stationen: Starkenburgia Heppenheim (Oberliga), SV Waldhof Amateure, TSG Weinheim. „Das war meine schönste Zeit. Da sind wir in die Verbandsliga aufgestiegen und ich holte mir als Mittelfeldspieler sogar zweimal die Torjägerkanone. Sieben Jahre war ich dort und mein damaliger Trainer Peter Schneider hat mich schon geprägt. Seine Auffassung vom Fußball, als auch das menschliche bei ihm – das hat mir sehr geholfen“, denkt Thomas Geier an seine Aktivenzeit gerne zurück. Dann spielte er u.a. auch mit seinem heutigen Trainerkollegen Karl-Heinz Bauer beim VfB Lampertheim zusammen. Danach wirkte Geier jahrelang als Jugendtrainer beim VfB Gartenstadt. „Wir holten in den einzelnen Jugendmannschaften einige Aufstiege und auch einen Pokalsieg. Das war für unsere Verhältnisse damals schon klasse.“
Karl-Heinz Bauer mit einer ansprechenden Fußballer-Vita
Karl-Heinz Bauer hatte auch keinen schlechten Werdegang als Fußballer. Nach der Waldhof-Jugend ging es zu den Amateuren der Blauschwarzen. Später „kickte“ Bauer bei den damaligen Verbandsligisten ASV Feudenheim, TSV Viernheim, VfB Lampertheim (Bezirksliga). Bei der SpVgg. Sandhofen war er zunächst Spieler, dann Spielertrainer. „Dann kam noch ein Jahr als Spieler beim ATSV Wattenheim, bevor ich beim VfB Lampertheim noch zwei Jahre als Trainer aktiv war“, blickt Bauer zurück. Von 2006 bis 2008 legte Karl-Heinz Bauer eine Fußballerpause ein.
2008/2009 gelingt Beiden auf Anhieb der Aufstieg in die Kreisliga
Thomas Geier nahm 2008 das Amt des Trainers beim damaligen Kreisklassenverein VfB Gartenstadt an. Zuvor war „Walles“ Achtstätter jahrelang der Coach der Gelb-Schwarzen. „Als ich das Amt angeboten bekam, fragte ich meinen „Kumpel“ Karl-Heinz, ob er mich als Trainer unterstützt. Gesagt, getan – wir waren von Beginn an ein starkes Team. Da wir beide die gleiche Auffassung vom Fußball hatten und zumeist auf einer Wellenlänge lagen, war dieses gleichberechtigte Wirken als Trainer machbar“, blickt Geier auf die Anfänge zurück.
Foto: Szene aus der Begegnung gegen den VfL Kurpfalz Neckarau.
Was dann kam, war wie ein kleines Fußballmärchen. Erst der sofortige Aufstieg in die Kreisliga Mannheim mit 80 Punkten und 117:40 Toren. „Das war sensationell. Wir hatten damals wieder Spieler zum Verein geholt, die hier aus der Jugend kamen, aber irgendwann den Club wechselten. Unter anderem Daniel Zahnleiter, Julian Ziegelbaur und Oliver Hörber. Geld hatten wir keines, da haben wir auf Identifikation zum Verein, als auch auf die Kameradschaft und das tolle Umfeld des Vereins gesetzt – mit Erfolg“, blickt Bauer zurück.
Zum Aufstiegsspiel Flug von Kroatien nach Deutschland
In der Saison 2010/2011 gelang dem Trainergespann der zweite Husarenstreich – der Aufstieg in die Landesliga Rhein-Neckar. „Wir waren als Tabellenzweiter in die Relegation gegen den FVS Sulzfeld gekommen. Damit hatte keiner gerechnet – und Karl-Heinz Bauer, als auch ich hatten mit unseren Familien Urlaub in Kroatien gebucht gehabt – ausgerechnet zu diesem Entscheidungsspiel. Was tun? Wir haben freitags einen Flug nach Deutschland gebucht – mit der Mannschaft trainiert und zwei Tage später haben wir das Aufstiegsspiel gewonnen. Montags sind wir wieder zu unserer Familie nach Kroatien geflogen und hatten noch eine Woche Urlaub gemacht“, blickt Thomas Geier mit einem schmunzeln zurück.
In der Saison 2011/2012 dann ein überraschender 3. Tabellenplatz in der Landesliga – und das als Aufsteiger. „Ja, wir hatten einen tollen Lauf. Die Mannschaft war gewachsen und eine Einheit. Leider haben uns in vielen Spielen die personellen Alternativen gefehlt, auch auf Formschwäche oder verletzte Spieler adäquat reagieren zu können. Oft hat sich die Mannschaft von alleine aufgestellt und das wollten wir in dieser Saison eben vermeiden“, begründet Karl-Heinz Bauer (Foto links) die Aufstockung des Kaders auf 23 + 2 Spieler in der Saison 2012/2013.
2012/2013 in der Landesliga etablieren – eine gute Rolle spielen
Mit einigen namhaften Neuzugängen wurde der VfB Gartenstadt von der Konkurrenz recht schnell zu einem der Favoriten für den Aufstieg erklärt. Thomas Geier: „Wir selbst sehen das anders. Wir wurden zwar Dritter in der Liga, aber der Punkteabstand auf einen zweistelligen Tabellenplatz, der war gar nicht so groß. Das zweite Jahr in einer neuen Liga ist auch bekanntlich das schwerste, also haben wir den Kader schon alleine aus diesen Gründen in der Breite aufgestockt.“
Probleme bei der Aufstellung, angesichts eines so großen Kaders und zweier gleichberechtigter Trainer? „Nein, wir haben da noch nie Probleme gehabt. Wir liegen auf einer außergewöhnlichen Wellenlänge in Punkto Fußball. Selten sind unterschiedliche Auffassungen, und wenn, dann höchstens auf ein, zwei Positionen. Die diskutieren wir dann ganz sachlich und wenn eine Entscheidung getroffen wird – dann ist die gemeinsam verabschiedet“, zeigt Karl-Heinz Bauer das Erfolgsrezept in der Zusammenarbeit mit Thomas Geier auf.
Nach Stotterstart, vier Siege in Folge
Thomas Geier: „Wir wollen hier weiter mit der Mannschaft erfolgreich arbeiten und dazu leisten hier im Verein sehr viele hervorragende Arbeit. Ohne unseren umsichtigen Vorstand Joachim Ningel hätten die Rahmenbedingungen nie so sein können, wie sie jetzt sind – und ohne einen Raimund Disch, mit all seiner Erfahrung, würde der Spielbetrieb nicht so reibungslos laufen, wären wir niemals so erfolgreich gewesen.“
Foto: Szene aus der Begegnung gegen den VfB St. Leon.
In die Saison ist der VfB Gartenstadt zunächst durchwachsen gestartet. Ein Remis gegen Neckarau und eine Niederlage bei Obergimpern verärgerten nicht nur Raimund Disch. „Wir haben uns zusammengesetzt und die Fehler klar angesprochen. Danach folgten Siege gegen den VfB St. Leon, SG Wiesenbach, FV Brühl und nun in Viernheim. Wir sind mit der Mannschaft sehr zufrieden und haben das Glück, auch eine bärenstarke Ersatzbank zu haben. Da entstehen bei Einwechslungen kaum Qualitätsverluste“, weiß Bauer um die Stärken des Gesamtkaders.
„Über allem steht der Verein.“
Gibt es da unzufriedene Spieler? „Sicher, antwortet Thomas Geier. Jeder will spielen, und keiner sitzt gerne auf der Ersatzbank. Die Spieler aber wissen, dass es einen gesunden Konkurrenzkampf gibt, den nehmen sie auch an.“ Karl-Heinz Bauer ergänzt: „Wir haben schon den gesamten Kader im Auge und uns ist auch allen klar, dass irgendwann Spieler kommen werden – die den Club verlassen wollen, weil die Einsatzzeiten zu gering ist. Aber dem müssen wir uns stellen. Über allem steht jedoch der Erfolg des Vereins, und nicht die Interessen einzelner – das ist nun mal so.“
So ist dem erfolgreich arbeitenden Trainergespann Thomas Geier und Karl-Heinz Bauer einiges zuzutrauen, auch in dieser Spielzeit. Gelingt ein dritter Aufstieg innerhalb weniger Jahre, dann wird wohl der Name Geier/Bauer einen bleibenden Platz in der Vereinschronik des Clubs einnehmen.
Fotos: VfB Gartenstadt / Waldemar Binder
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