"Eine Zittersaison wie letzte Runde vermeiden." Der Sportkurier im Interview mit ASV Feudenheim-Coach Karlheinz Lohnert

„Eine Zittersaison wie letzte Runde vermeiden.“ Der Sportkurier im Interview mit ASV Feudenheim-Coach Karlheinz Lohnert

Archiv Kreisliga (Fußball) | erstellt am Mi. 14.11.2012

Am Ende schloss man die Runde mit Interimstrainer Gerhard Bauer, der nach dem entlassenen Coach Thomas Reisch die Mannschaft übernahm – auf dem 12. Platz ab. Neuer Mann auf der Kommandobrücke an der Lauffener Straße wurde Karlheinz Lohnert, der zuvor die U17- Jugend des SV Waldhof Mannheim 07, zusammen mit Bernd Großmann – in die Bundesliga Südwest führte und mit den Waldhof-Buben den Badischen Pokal holte.

„Es war eine schöne Zeit beim Waldhof. Wir holten in den vier Jahren insgesamt 6 Titel. Aber mit viermal Training die Woche, zuzüglich der weiten Auswärtsfahrten – das war mit Beruf und Familie nicht mehr so einfach zu vereinbaren. Daher hatte es mich sehr gefreut, als der ASV Feudenheim auf mich zukam und mir das Traineramt anbot. Immerhin war ich schon knapp 10 Jahre kein Trainer mehr bei den Aktiven, hatte seit 2002 Jugendmannschaften trainiert“, so Trainer Karlheinz Lohnert vor der Saison.

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ASV Feudenheim Saison 2012/2013    Kreisliga Mannheim

hintere Reihe v. links: Trainer Karl-Heinz Lohnert, Sahin Karasu, Agron Bekteshi, Arbnor Tofaj, Moritz Haller, Tim Illner, Andreas Gerling, Timo Ruiner, Max Steinke, Swen Geiger, Co-Trainer Gerhard Bauer

vordere Reihe v. links: Christian Schmid, Jan-Niklas Schneider, Andreas Zeller, Jan Mickisch, Dirk Weckbach, Patrick Jaspers, Sascha Dittmar, Phillip Steinke, Nicolas Bührer, Thomas Jasiulek

Es fehlen: Alexander Dauns, Boris Bösch, Steffen Damm, Tim Leuthner, Dennis Güth

asv
Nach 12 gespielten Begegnungen sind die Feudenheimer mit einem positiven Punkte- und Torkonto auf dem 6. Tabellenplatz platziert. Hätte die Lohnert-Elf die ausgefallene Partie gegen Edingen-Neckarhausen für sich entscheiden können, wären sie sogar punktgleich mit dem Tabellenvierten FV 03 Ladenburg.

Der Sportkurier hat sich mit Feudenheims Chefcoach Karlheinz Lohnert (Foto rechts unten) über den bisherigen Saisonverlauf unterhalten.

 Sportkurier: Hallo Herr Lohnert, nach 12 Spielen steht ihre Mannschaft auf dem 6. Tabellenplatz. Zufrieden mit dem ersten Drittel der Saison?

KARLHEINZ LOHNERT: Ja, durchaus zufrieden. Vom Verein war die Vorgabe, keine Zittersaison wie letzte Spielzeit zu erleben. Da konnte sich das Team erst in den letzten Saisonspielen vor dem Abstieg retten.

Sportkurier: Die Fluktuation war etwas größer beim ASV. Konnten Sie als neuer Coach rechtzeitig in die ganzen Personalplanungen mit einwirken?lohnert

KARLHEINZ LOHNERT: Mitte April war klar, dass ich das Team 2012/2013 coache, daher hatte ich bei allen Transfers in Rücksprache mit dem Vorstand die Personalentscheidungen getroffen. Der Schwerpunkt lag in der Verjüngung der Mannschaft, dies ist uns gelungen. Mit Boris Bösch (20) und Alexander Dauns (20) konnten wir zwei junge Spieler an Land ziehen, die hier in Mannheim studieren und zuvor in Südbaden bzw. Rheinland aktiv Fußball spielten. Jan Schneider (21) und Moritz Haller (21) kamen von der SpVgg. 03 Ilvesheim. Mit Arbnor Tofaj (18) vom SV Waldhof kam ein weiterer junger Spieler zu uns – nur um einmal einige Spieler zu nennen. Wir haben aber auch z.B. mit Nicolas Bührer (27) einen erfahrenen und gestandenen Spieler, der zwei Jahre pausierte – bekommen.  
Die Mischung in der Mannschaft stimmt.

Sportkurier: Nach drei Saisonsiegen in Serie kam ein kleiner Bruch. In den darauf folgenden sechs Ligaspielen errang ihre Elf dann nur noch einen einzigen Sieg, musste fünf Niederlagen hinnehmen. Wo lagen hier ihrer Ansicht nach die Gründe?

KARLHEINZ LOHNERT: Ganz so schlecht spielten wir auch in dieser Phase nicht – ich würde es eher als Ergebniskrise sehen. Ob es die 1:0 Niederlage in Lützelsachsen war, das deutliche 1:5 gegen Wallstadt oder die 2:0 Niederlage in Schriesheim. Da hatten wir ganz ordentlich gespielt und es gab Abschnitte in diesen Begegnungen, da hätte es auch zu unseren Gunsten laufen können. Zudem hatten wir schon immer unsere drei, vier Stammspieler – die verletzungsbedingt fehlten. Im Moment sieht es personell sehr gut aus und die Alternativen sind besser geworden.

Sportkurier: Zuletzt sprang ein 3:3 gegen Oftersheim heraus und zwei Siege beim FV 08 Hockenheim und FV 03 Ladenburg. Allesamt ganz gute Teams in der Kreisliga. Geht die Formkurve nach oben?

KARLHEINZ LOHNERT: Kann man schon sagen. Wie erwähnt, wir haben jetzt nahezu den gesamten Kader zur Verfügung, was bisher ja nicht der Fall war. Und wir haben nach 12 Spielen auch eine Mannschaft, die sich immer besser findet. Unser Ziel ist es natürlich auch die vielen jungen Spieler weiter zu entwickeln – und hier sind schon positive Tendenzen erkennbar. Von daher ist uns für den weiteren Saisonverlauf nicht Bange.

Foto: Feudenheims Moritz Haller (links) gegen Lindenhofs Jan Adelmann (rechts).kurier 30830

Sportkurier: Man hat vernehmen können, dass Torhüter Dirk Weckbach nicht mehr für den ASV spielt. Was hat es damit auf sich?

KARLHEINZ LOHNERT: Dirk Weckbach stand zu Beginn der Saison als Nr.1 im Tor. Ich habe mich dann nach einigen Spieltagen für Patrick Jaspers entschieden – Dirk Weckbach sollte auf die Bank, das hat er nicht akzeptiert und will nicht mehr für uns spielen. Es ist seine Entscheidung, wir akzeptieren diese.

Sportkurier: Besteht in der Winterpause personell noch Handlungsbedarf?

KARLHEINZ LOHNERT: Swen Geiger wird in Mainz studieren, von daher werden wir auf seiner Position im Angriff nach adäquatem Ersatz Ausschau halten. Auf der linken Defensive besteht Handlungsbedarf, hier haben wir von einem Spieler bereits eine mündliche Zusage bekommen. Aber so lange nichts unterschrieben ist, halte ich mich bedeckt. Auch auf der Torhüterposition halten wir die Augen auf, da wir ja mit Weckbach einen Torhüter verloren haben.

Sportkurier: Wird die sportliche Zielsetzung modifiziert und nach oben geschraubt?

KARLHEINZ LOHNERT: Nein, eigentlich nicht. Wir wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Wenn man sich die Tabelle genauer anschaut, stellt man fest, wie schnell eine Mannschaft nach zwei, drei negativen Spielergebnissen unten stehen kann. Die Liga ist bekanntlich sehr ausgeglichen und da brauch sich niemand zu früh in Sicherheit wähnen. Dennoch glaube ich an die Qualität in meiner Mannschaft und sehe uns da auch eher im vorderen Mittelfeld. Vorausgesetzt es passieren personelle keine gravierenden Dinge.

Foto: 1 + 4 Rhein-Neckar Picture   Foto: 2 ASV Feudenheim   Foto: 3 Nix

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