Rene Gölz: "In der Rückserie werden die direkten Vergleiche die Entscheidung bringen."
Rene Gölz: „In der Rückserie werden die direkten Vergleiche die Entscheidung bringen.“
Archiv Kreisklasse (Fußball) | erstellt am Di. 18.12.2012
Beide Teams stehen zur Winterpause mit 37 von möglichen 42 Punkten ganz oben in der Tabelle. Dabei haben die Sulzbacher (67:12) jedoch das um 16 Treffer bessere Torverhältnis, als die Heddesheimer (49:10).
Aber auch hinter dem führenden Duo lauern mit dem FC Türkspor Mannheim, SSV Vogelstang und SC Käfertal drei Teams, die im Kampf um den Aufstieg keineswegs chancenlos sind.
Der Sportkurier hat sich mit Fortuna-Cheftrainer Rene Gölz (Foto oben) unterhalten. In der letzten Saison trainierte Rene Gölz noch den Kreisligisten SC Pfingstberg, stieg mit den „Mallauern“ 2010/2011 von der Kreisklasse A in die Kreisliga auf. Das gleiche Kunststück soll nun auch mit der Fortuna gelingen.
Foto: Das Team des FV Fortuna Heddesheim in der Spielzeit 2012/2013.
Sportkurier: Herr Gölz, die erste Halbserie ist gespielt. Wie zufrieden sind Sie?
RENE GÖLZ: Natürlich sehr zufrieden, vor allem mit dem Umfeld. Ich finde hier entsprechende Unterstützung rund um die Mannschaft und das Vereinsklima ist positiv.
Sportkurier: Und sportlich gesehen?
RENE GÖLZ: Wir haben eine gute Hinserie gespielt. In weiten Teilen konnten wir das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Das Leistungsgefälle in dieser Liga ist aber zu groß. Die Teams vorne dürfen sich keine Ausrutscher erlauben. Da gewinnt selten eine Mannschaft gegen die Erstplatzierten und das ist nicht gut, denn so kannst du am Ende einer Saison mit nur 2-3 Niederlagen den Aufstieg verpasst haben.
Sportkurier: Das bedeutet, Sie müssen gegenüber ihren direkten Konkurrenten die Big-Points machen?
RENE GÖLZ: Genau so wird es kommen, die direkten Vergleiche werden entscheidend sein. Und da müssen wir in der Rückserie entsprechend gut vorbereitet und auch personell aufgestellt sein. Die Konkurrenz schläft nicht und der eine oder andere Club wird sich verstärken zur Winterpause.
Foto: Rene Gölz (rechts) will den Club in die Kreisliga Mannheim führen.
Sportkurier: Wie sieht es in ihrem Kader aus. Ist der groß genug?
RENE GÖLZ: Auf dem Papier haben wir 19 + 2 Spieler. Ich sehe aber aktuell nur 16 + 2 Spieler, die verlässlich beim Training sind und auf die man in der Rückserie absolut setzen kann. Das ist zu wenig und da darf auch nicht viel passieren.
Sportkurier: Der Kader war doch zu Saisonbeginn breiter gewesen.
RENE GÖLZ: Jeder Trainer hat seine eigene Spielphilosophie. Eine gute Trainingsbeteiligung ist mir ganz wichtig, auch schon alleine deshalb, weil man so einfach mehrere Spielformen besser trainieren kann. Gerade im 9 gegen 9 oder 10 gegen 10 Spiel. Ich lege viel Wert auf eine gute Fitness, da ich auch ein laufintensives Spiel sehen möchte. Konkurrenzkampf im Kader ist leistungsfördernd, daher ist auch die Breite des Kaders wichtig. Und ich bin da auch enttäuscht über den einen oder anderen Spieler – der den Konkurrenzkampf nicht angenommen hat und in die 2. Mannschaft ging oder gar nicht mehr zum Training kam. Dazu kamen Langzeit-Verletzungen von Navid-Sean Hassanzadeh, Stefan Winkenbach und Torhüter Steffen Arnold (Kreuzbandriss). So hat sich der Kader in der Breite reduziert. Am Ende der Saison lag die Trainingsbeteiligung öfters nur bei 10-12 Spielern, daran möchte ich mich nicht dauerhaft gewöhnen.
Foto: Szene aus einem Vorbereitungsspiel gegen den Oberligisten VfR Mannheim.
Sportkurier: Sehen Sie personellen Handlungsbedarf?
RENE GÖLZ: Ja, auf jeden Fall. Der Konkurrenzkampf muss in der Rückserie da sein, ansonsten stellt sich die Mannschaft fast von alleine auf. Dies kann nicht in unserem Interesse sein. Ich würde die Mannschaft gerne auf der einen oder anderen Position verstärken. Dies habe ich den Verantwortlichen in Gesprächen mitgeteilt- Sie kennen meine Auffassung. Eine Entscheidung, ob der Verein hier sein „grünes Licht“ gibt, steht noch aus.
Sportkurier: Welche Spiele aus der Hinserie sind ihnen am positivsten in Erinnerung?
RENE GÖLZ: Da fällt mir die Partie gegen den SSV Vogelstang ein, die zuvor einen sehr starken Lauf hatten und die wir dann hier in Heddesheim über 90 Minuten klar im Griff hatten und verdient gewannen. Zum anderen natürlich das Spiel bei Türkspor Mannheim. Da lagen wir zur Pause 2:0 zurück und gewannen noch mit 3:2 Toren. Die Mannschaft zeigte einen unheimlichen Willen und eine große Moral, dieses Spiel noch umbiegen zu wollen.
Sportkurier: Und welche Spiele haben ihnen graue Haare wachsen lassen?
RENE GÖLZ: Das war auf jeden Fall die 4:1 Niederlage in Sulzbach, die so hätte nie geschehen dürfen. Mein Team war die ersten 20 Minuten gar nicht auf dem Platz und lag 3:0 zurück. Bei allem Respekt vor Sulzbach, aber wir hätten an diesem Tage auch gegen andere Teams nicht gut ausgesehen – da hatte nichts funktioniert. Dennoch ist für mich Sulzbach der Top-Favorit auf den Aufstieg. Sie haben sich jetzt auch zur Winterpause mit weiteren Spielern verstärkt, wollen unbedingt hoch. Auch hier wird der direkte Vergleich bei uns in Heddesheim für den Saisonverlauf mitentscheidend sein.
Foto: Szene aus dem Vorbereitungsspiel gegen den SV Waldhof Mannheim.
Sportkurier: Was ist für Heddesheim möglich?
RENE GÖLZ: Ich sehe die Fortuna als „schlafenden Riesen“. In dieser Gemeinde, mit dem Umfeld – da ist einiges machbar. Schon diese Saison ist ein Zuschauerzuwachs festzustellen. Auch die Präsenz in den Medien wurde besser. Die Verantwortlichen arbeiten hier alle sehr gut und wenn man hier weiter innovativ vorgeht, kann sich etwas entwickeln. Vor allem der neue Kunstrasen wird den Verein voran bringen. Die Trainingsbedingungen werden besser sein und Anreize bieten. Wer will schon 1/3 der Saison auf Hartplätzen trainieren und spielen?
Sportkurier: Sie wollen mit der Fortuna aufsteigen?
RENE Gölz: Natürlich, das ist die Zielsetzung des Vereins vor der Saison gewesen und deshalb bin ich auch nach Heddesheim gekommen. Wenn wir weiter an einem Strang ziehen, dann werden wir dieses Ziel auch gemeinsam erreichen.
Sportkurier: Ihr Co-Trainer Melvin Faust wurde an der Hüfte operiert. Wie geht es ihm?
RENE GÖLZ: Melvin wurde erfolgreich operiert und geht jetzt ab Mittwoch in die Reha. Ich wünsche mir natürlich, dass ich ihn bald wieder als Unterstützung zur Verfügung habe.
Sportkurier: Das MorgenMasters steht vor der Tür. Wie sieht es bei der Fortuna mit der Teilnahme aus?
RENE GÖLZ: Wir sind ja bekanntlich Mitausrichter dieser Serie und wir werden bei zwei Turnieren antreten. Die Jungs sollen Spaß haben bei den Hallenturnieren und frei aufspielen.
Sportkurier: Wir wünschen Ihnen ein spannendes Masters und natürlich auch schöne Feiertage.
RENE GÖLZ: Vielen Dank, das wünsche ich Ihnen auch.
Fotos: Redaktion
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