Ralph Kirchhoff: „Die Zeit der netten Appelle und Rundschreiben ist endgültig vorbei.“ Der Sportkurier im Gespräch mit dem Mannheimer Kreisvorsitzenden.

Archiv Kreisklasse (Fußball) | erstellt am Mi. 14.11.2012

Es gab auch verletzte Personen, die teilweise ambulant behandelt wurden (wir berichteten ausführlich). Wir haben den Fußballkreis Mannheim kontaktiert. Der Kreisvorsitzende Ralph Kirchhoff (Foto oben) stellte sich dabei unseren Fragen.
 
Sportkurier: Guten Tag Herr Kirchhoff, unsere Leser interessiert es sicher brennend, wie der Verband nun auf die Ausschreitungen bei der genannten Kreisklassenbegegnung reagiert.

RALPH KIRCHHOFF: Zunächst möchte ich anmerken, dass es ein weiterer trauriger Höhepunkt im negativen Sinne ist, der uns bestürzt hat. Das ist sicher nicht das, was wir auf unseren Sportplätzen sehen möchten. Wir haben Woche für Woche zahlreiche Vorfälle, die uns anhand Spielberichten und Meldungen von Vereinen bzw. Schiedsrichtern erreichen. Da laufen teilweise die Postfächer über – dies ist alles in der Form so nicht mehr akzeptabel. Was den Vorfall in Ilvesheim betrifft, so haben wir die entsprechenden
Unterlagen und Berichte erfasst und zum Badischen Fußballverband nach Karlsruhe geschickt. Hier hat jetzt die Sportgerichtsbarkeit entsprechende Entscheidungen zu treffen.

Sportkurier: Hat man schon Informationen über etwaige Sperren von Spielern?

RALPH KIRCHHOFF: Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir hier zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Aussagen treffen können, denn es ist ein schwebendes Verfahren. Wie bereits erwähnt, wird sich damit das Verbandsgericht in Karlsruhe beschäftigen. Es laufen ja zugleich auch Ermittlungsverfahren durch die Behörden, gerade was auch die Körperverletzungen betrifft. Dies ist aber eine zivilrechtliche Angelegenheit. Der Verband wird das sportrechtlich begleiten.
 
Sportkurier: Es ist ja bekannt, dass der Badische Fußballverband, als auch der Fußballkreis Mannheim seit Jahren präventiv darauf einwirkt, für mehr Fairness zu werben. Es hat anscheinend nicht den gewünschten Erfolg.

RALPH KIRCHHOFF: In der Tat haben wir zahlreiche Maßnahmen ergriffen – um die zunehmende Gewaltbereitschaft auf unseren Sportplätzen einzudämmen. Immer wieder schaffen es einzelne Chaoten den Fußballplatz zu ihrer Bühne zu erklären. Die Zeit der netten Appelle und Rundschreiben ist endgültig vorbei. Man wird sich zukünftig noch straffer, gemäß der Satzung verhalten bzw. entscheiden müssen. Das kann der Ausschluss eines Spielers aus dem Verband sein, was auch schon praktiziert wurde – oder auch Platzsperren bei negativer Auffälligkeit zu verhängen. Wir werden die vorhandenen Instrumente konsequent nutzen.

Sportkurier: Vielen Dank für das spontan durchgeführte Interview. Wir werden unsere Leser über die Entscheidungen des Sportgerichtes zu gegebener Zeit gerne unterrichten.

RALPH KIRCHHOFF: Nichts zu danken, gerne geschehen.

Foto: Pfeifer/cwa