Phönix-Coach Carsten Haas: "Bei uns geht's nicht über die "Kohle", die haben wir nicht."
Phönix-Coach Carsten Haas: „Bei uns geht’s nicht über die „Kohle“, die haben wir nicht.“
Archiv Kreisklasse (Fußball) | erstellt am Mi 03.10.2012
Foto: Phönix-Torjäger Dennis Bayram trifft für seinen Club gegen die SpVgg. Sandhofen II.
Nicht erst seit gestern ist der 40-jährige mit dem MFC Phönix verwurzelt. Haas: „Da müssen wir schon weiter zurückblicken.“
In der D-Jugend beim MFC hönix Mannheim begonnen
Carsten Haas (Foto rechts) begann bei dem Traditionsverein in der D-Jugend und spielte bis zu den A-Junioren auch recht erfolgreich. „Wir waren in der C-Jugend in der Verbandsliga und das war damals die höchste Spielklasse, die es gab. Die Jugendarbeit war schon immer sehr gut beim MFC und auch ich habe davon profitiert. Der gute Zusammenhalt in der Jugend hat auch geprägt und eine hohe Identifikation zum Verein geschaffen.“
Der damalige Trainer der 1. Mannschaft, Josef Progl – zog Carsten Haas hoch zu den Aktiven. „Ich habe drei Jahre unter Progl in der Kreisliga trainiert und gespielt. Die Vereinsführung hatte Anfang der 90er Jahre jedoch die Ambition mit externen Spielern mehr erreichen zu wollen, daher wechselte ich auch den Verein, ging zum ESC Blau-Weiß Mannheim“, so Haas im Rückblick.
Nach drei Jahren Aktivenzeit zum ESC Blau Weiß Mannheim gewechselt
Blau-Weiß Mannheim hatte eine gute Mannschaft und spielte in der damaligen Bezirksliga (heute Kreisliga). Und das interessante dabei war: Der BW-Trainer hieß Josef Progl, sein damaliger Coach beim MFC. „Wir hatten drei gute Jahre in der Bezirksliga, aber dann musste ich aus beruflichen Gründen für zwei Jahre eine Pause einlegen“, resümiert Haas.
1994/95 wieder bei der Phönix – später als Co-Trainer
1994/1995 wollte der Ur-Phönix „Kicker“ wieder etwas gegen den Ball treten und trainierte bei seinem Stammverein, dem MFC Phönix Mannheim wieder mit. Haas: „Ja, klasse – kurze Zeit später war ich wieder voll dabei – spielte wieder.“ Nachdem 1995 nahezu das gesamte Team auseinanderbrach, blieben noch der heutige Vorstandsvorsitzende Thorsten Diener und Carsten Haas dem Team erhalten. „Ich hielt dem MFC die Treue und habe es bis heute auch nicht bereut. 2004/2005 kam Timo Progl, der Sohn meines ehemaligen Coaches Josef Progl zu uns. Als Spielertrainer führte er uns wieder in die Kreisliga – ich assestierte ihm als Co-Trainer. Nach Progls Abschied waren Andreas Kreuzer und Andreas Holmes für das Team verantwortlich – 2007/2008 dann der Abstieg in die Kreisklasse A – Carsten Haas beendete im Alter von 35 Jahren seine aktive Laufbahn.
Nach der aktiven Laufbahn in der Jugendabteilung des Vereins gearbeitet
„Ich habe dann nach meiner Laufbahn in der Jugendabteilung des Vereins gearbeitet, da lag vieles im Argen. Da mein Sohn dort spielte, war es nahe liegend mich auch dort zu engagieren. Nach meinem Teamleiterschein war ich für die Jugendkoordination im Verein zuständig. Wir haben darauf geachtet, dass unsere Trainer alle eine entsprechende Aus- und Fortbildung hatten. Wir haben dann Standards in die Trainingsprogramme eingebracht. Trainingsinhalte und Methoden wurden modifiziert, angepasst“, fand Haas auch die Tätigkeit in der Jugendabteilung mit all ihren Herausforderungen spannend.
In der Winterpause 10/11 Trainer der ersten Mannschaft geworden
2010/2011 trat der Coach der 1. Mannschaft zurück. Fritz Hohenadel warf in der Winterpause das Handtuch und man bot Carsten Haas die Trainerstelle an. „Ich habe das dann gemacht. Wir konnten am Ende der Spielzeit auf einem guten 6. Platz abschließen. In der darauf folgenden Spielzeit 2011/2012 wieder ein guter 7. Platz. „Mit den gebotenen Möglichkeiten ist und war das schon das Maximale, was da rauszuholen war. Wir haben im Verein nicht die finanziellen Möglichkeiten den Spielern hier Aufwandsentschädigungen zu bieten. Da gibt’s kleine Siegprämien, mehr ist nicht drin“, sieht Haas natürlich die Probleme – ohne Anreiz für die Spieler, wirklich etwas auf die Beine zu stellen.
Foto: Carsten Haas (ganz rechts obere Reihe) als Trainer einer Kreisklassenauswahl Mannheims, die jüngst bei einem gemeinnützigen Spiel antrat.
Haas weiter: „Wir müssen mit anderen Reizen locken. Die Gemeinschaft, das gute Umfeld, die Sportanlage. Viele Spieler wissen das zu schätzen und verzichten sicher auf ein paar Euro, die sie woanders bekämen. Dennoch muss uns klar sein, dass wir ohne kleinere Zuwendungen, wie sie auch andere Vereine in ihrem Budget haben – keine Sprünge machen können.“
Sehr junges Team braucht erfahrene Spieler / „Es muss sich was bewegen.“
In der Spielzeit 2012/2013 war eine Platzierung zwischen Platz 5 bis 7 das erklärte Ziel des ehrgeizigen Übungsleiter. Mit Batal Külcü, Ibrahim Hüsejin und Sven Berger, als auch dem verletzten Ralf Simon sind und waren jedoch vier große Stützen nicht einsetzbar. „Wir haben insgesamt 8 A-Jugendspieler in die 1. Mannschaft eingebaut. Dies war möglich, da wir für diese Saison keine A-Jugend stellen können“, hat Haas ein sehr junges Team im Altersdurchschnitt.
Die bisherige Saison verlief noch nicht ganz so, wie man sich das vorgestellt hatte. Nach sechs Spieltagen stehen ein Sieg, drei Remis und zwei Niederlagen zu Buche, die in den letzten beiden Paarungen zustande kamen. Zunächst war man 3:2 beim TSV Sulzbach und dann mit 1:6 gegen den SC Käfertal unterlegen. Haas: „Die Niederlage in Sulzbach war vermeidbar – gegen Käfertal standen wir neben uns selbst, solche Tage gibt es. Normalerweise liegen uns die stärkeren Teams besser und wir sehen meist sehr gut aus in diesen Spielen“, zeigte sich Haas insbesondere nach der deutlichen 1:6 Niederlage gegen Käfertal enttäuscht.
„Die Saison ist noch lange, eine endgültige Standortbestimmung zeichnet sich noch nicht ab.“
„Die Saison ist noch lange und da zeichnet sich noch keine endgültige Standortbestimmung ab. Wir wollen definitiv in der Winterpause schauen, dass wir da ein, zwei erfahrene Spieler bekommen, die unser junges Team verstärken können. Der Verein muss sich da auch Gedanken machen, wie er eine höhere Qualität hineinbekommt. Da muss sich an den Strukturen einiges ändern und ich möchte auch für mich erkennen können, dass sich im Verein etwas bewegt“, so Carsten Haas abschließend- ein Phönix’ler „durch und durch“.
Bild 1 NIX – Bild 2 + 3 Red.
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