Kocak rüstet weiter auf
TSG Hoffenheim im Endspiel um die Deutsche U19 Meisterschaft gegen Hannover 96
Archiv Jugend (Fußball) | erstellt am Fr 20.06.2014
Foto: Hoffenheims Baris Antik am Ball beim Spiel der U19 Halbfinale, TSG 1899 Hoffenheim – Schalke 04.
Die Kraichgauer spielen in Hannover gegen Hannover 96 um den nationalen Titel, nachdem sie im Halbfinale den FC Schalke 04 aus dem Wettbewerb warfen. Die Chancen für den ersten Titel stehen gut, denn bei der U19 der Kraichgauer sitzt der Star auf der Bank. Julian Nagelsmann gehört zu den großen Trainertalenten in der Republik, das haben längst auch andere Klubs erkannt.
Foto: U19-Coach Julian Nagelsmann hat noch bis 2016 Vertrag. In Hannover will er mit seinem Team den Titel des Deutschen Meisters erringen.
In ein paar Wochen wird Nagelsmann 27 Jahre alt und der gebürtige Landsberger konnte sich aussuchen, wo er seinen persönlichen Jubeltag feiert. Zwei ganz konkrete Anfragen lagen ihm aus Leipzig und Salzburg vor. Bei den Red-Bull-Klubs hätte er U19-Trainer (Leipzig) oder Co-Trainer der Profis (Salzburg) werden sollen.
In Salzburg hätte das Champions League bedeutet, doch Nagelsmann entschied sich für den beschaulichen Kraichgau, wo er noch bis 2016 einen Vertrag als U19-Trainer besitzt. „Ich möchte meinen Vertrag in Hoffenheim erfüllen“, sagte Nagelsmann und seinem einstigen Förderer Ralf Rangnick ab.
Foto: Hoffenheims Nicolai Rapp beim Kopfball vor dem Tor von Schalkes Timen Wellenreuther beim Spiel der U19 Halbfinale, TSG 1899 Hoffenheim – Schalke 04.
Unter dem Cheftrainer Rangnick war Nagelsmann vor vier Jahren als Jugendtrainer nach Hoffenheim gekommen, nachdem er erste Meriten beim FC Augsburg gesammelt hatte. Die eigene Fußballkarriere war für Nagelsmann vorbei, noch ehe sie richtig begonnen hatte. Im Nachwuchsbereich des TSV 1860 München galt der Mittelfeldspieler als Talent, doch Knieprobleme zwangen ihn früh zur Aufgabe seiner Träume.
„Jetzt möchte ich all das eben als Trainer erreichen“, geht Nagelsmann mit den Rückschlägen als Spieler gelassen um. Er hat sich damit arrangiert und ist jetzt als Trainer erfolgsbesessen. „Ich hasse es, zu verlieren“, erklärt Nagelsmann seinen Ansporn.
Auf seine Mannschaft hat der 26-Jährige diese Eigenschaft offenbar übertragen, denn die steigerte sich im Saisonverlauf zusehends, sicherte sich im Liga-Endspurt Rang eins in der Bundesliga Süd/Südwest und wehrte sich auch gegen die hoch gehandelten Schalker im Halbfinale erfolgreich gegen eine Niederlage.
In 180 Minuten Hin- und Rückspiel blieben die Hoffenheimer ohne Gegentor, so dass ein Treffer von Abwehrmann Steffen Nkansah ausreichte, um mit dem Gesamtergebnis von 1:0 ins Finale einzuziehen.
„Mein erstes großes Ziel als Trainer ist es, Deutscher Meister mit der U19 zu werden“, berichtet Nagelsmann vor dem ersten großen Endspiel seiner Karriere. Auf die Frage, welche großen Ziele er darüber hinaus noch hat, antwortet er mit ruhiger Stimme: „Das gleiche auch bei den Profis schaffen.“
Der Bayer im Kraichgau setzt sich die größtmöglichen Ziele, auf die er hinarbeiten kann. Im kommenden Jahr wird er die Lizenz zum Fußballlehrer machen und ein paar Jahre später dürfte er tatsächlich in der Bundesliga auftauchen.
Für ein paar Monate lernte er das Geschäft schon kennen, denn zwischen Juli 2012 und Juni 2013 war er in Hoffenheim Co-Trainer der Profis. In dieser Zeit hatte er mit Markus Babbel, Frank Kramer, Marco Kurz und Markus Gisdol vier Chefs. „Das waren viele“, blickt er zurück. Ein Fernziel in der eigenen Karriereplanung hat er auch schon einmal ausgegeben, allerdings in scherzhafter Runde. „Im Jahr 2040“, antwortete er auf die Frage, wann er denn Bundestrainer sein werde.
Foto rechts: Die Spieler lassen sich nach dem Einzug ins Finale von den ZUschauern beglückwünschen.
Alle Fotos: Rhein-Neckar Picture