"Das wird richtig eng werden / Chancen stehen 50:50"

„Das wird richtig eng werden / Chancen stehen 50:50“

Archiv Jugend (Fußball) | erstellt am Fr 30.03.2012

Die Waldhof-Buben stehen derzeit auf dem drittletzten Tabellenplatz, der am letzten Spieltag auch den Abstieg aus der Bundesliga bedeuten würde.

Der Sportkurier hat sich mit Michael Schüssler (Foto rechts) über die aktuelle Situation in der U 19 unterhalten.

Sportkurier: Herr Schüssler, wie schätzen Sie die aktuelle Lage ihrer U 19 ein?

Michael Schüssler: Es sieht natürlich nicht gut aus. Nach den Siegen über Fürth und Frankfurt konnten wir schuessler
nicht nachlegen. Diese knappe Niederlage gegen Mainz 05 war sehr unglücklich. Wir vergeben einen Strafstoß, die Mainzer dagegen machen eine Minute vor Spielende den 1:0 Sieg perfekt. Auch gegen den VfB Stuttgart und Karlsruher SC haben wir mitgehalten, aber am Ende fehlten ein paar Prozent zum Erfolg. Der Monat April mit den Spielen gegen Saarbrücken, Unterhaching, Kaiserslautern und Nürnberg wird entscheidend sein. Wir müssen punkten, punkten und nochmals punkten.

Sportkurier: Aber insgesamt ist doch die Entwicklung der Mannschaft sehr positiv zu sehen und man dürfte doch berechtigte Chancen auf den Klassenerhalt haben. Clubs wie Saarbrücken und Kaiserslautern sind definitiv nicht besser.

Michael Schüssler. Natürlich haben wir noch die Chance die Klasse zu halten. Auch Unterhaching war eigentlich ein potentieller Abstiegskandidat, den wir hinter uns gesehen haben. Nach der Winterpause wurden die talentierten Drittligaspieler Vollmann und Haberer von der 1. Mannschaft in die U 19 beordert, seitdem gewinnen die Hachinger ihre Spiele und haben sich nun ins Mittelfeld abgesetzt. Das Feld der abstiegsgefährdeten Teams ist dennoch eng beisammen, da ist also noch lange nichts verloren. Die Chancen stehen 50:50.

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Sportkurier: In ihrer Mannschaft sind einige richtig gute Talente, die auch schon Begehrlichkeiten anderer Clubs geweckt haben. So z.B. Torjäger Ioannis Mystakidis, der nun doch überraschend beim SC Freiburg unterschrieben hat. Weitere Spieler wurden da schon von anderen Clubs kontaktiert.

Michael Schüssler: Das ist normales Geschäft, denn in der U19- Bundesliga sind Spiel für Spiel Scouts unterwegs. Wir wussten schon seit Dezember 2011 vom Interesse der Freiburger an Mystakidis. Der Chefscout der Freiburger (Herr Klemens Hartenbach) hatte Ioannis öfters beobachtet. Die Vereinsführung wurde von uns schriftlich über das Interesse an unserem Spieler unterrichtet. Alles andere liegt nicht im Ermessen von Stephan Groß oder mir. Zuletzt war auch die TSG 1899 Hoffenheim an Ioannis dran. Sein Berater hat aber beim SC Freiburg eindeutige Vorteile gegenüber der TSG Hoffenheim gesehen.

Sportkurier: Machen Sie da der Vereinsführung einen Vorwurf, nicht schnell genug reagiert zu haben?

Michael Schüssler: Das habe ja nicht ich zu entscheiden, mit welchem Spieler man spricht bzw. welchen
man frühzeitig an den Verein bindet.

Sportkurier: Der Verein hat mehrfach bekundet, in der Zukunft verstärkt auf die eigene Jugend afr30zu setzen. Wie sieht es da aktuell aus – welchen Eindruck haben Sie?

Michael Schüssler: Man hat mit den Spielern zuletzt verstärkt Gespräche geführt, das ist sehr positiv zu sehen. Dabei besteht wohl Interesse an Steffen Kochendörfer (Foto oben links), Dennis Franzin, Dennis Broll, Aytunc Önerler und Timo Raab. Es wäre natürlich toll, wenn man diese Spieler auch frühzeitig an den Verein bindet.

Sportkurier: Es wäre ja auch als Auszeichnung für die gute Jugendarbeit zu sehen, wenn möglichst viele Spieler den Sprung in den Kader der ersten Mannschaft schaffen.

Michael Schüssler: Natürlich wäre es ein Zeugnis guter Jugendarbeit, die bei uns verrichtet wird. Nehmen Sie unsere Gegner in der Bundesliga, da hat fast jeder Club 50 – 75 % seiner Nachwuchstalente unter Vertrag. Die Vereine in der 1. und 2. Bundesliga haben da natürlich auch ganz andere finanzielle Möglichkeiten wie ein SV Waldhof Mannheim. Es soll nur mal deutlich vor Augen führen, in welcher Spielklasse wir uns da bewegen und mit welchen Gegnern sich unsere Jungs Woche für Woche messen – und das bei einem Bruchteil eines Etats, der unserer Konkurrenz zur Verfügung steht.

Sportkurier: Gerade deshalb ist es eine herausragende Leistung, da mithalten zu können. Dann wünschen wir Ihnen insbesondere für den entscheidenden Monat April viel Glück und die nötigen Punkte – um die Spielklasse am Ende doch zu halten.

Michael Schüssler: Vielen Dank.

Alle Fotos: Marco Bschirrer

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