Im Derby hat Friesenheim den längeren Atem
Im Derby hat Friesenheim den längeren Atem
Archiv Handball | erstellt am Do. 22.11.2012
Foto: Leutershausens Simon Kuch gegen Friesenheims Maximilian Bender
Das Spiel begann bereits intensiv und schnell. Beide Teams hatten sich für diesen Abend etwas vorgenommen, das war klar ersichtlich. Die Halle mit 1680 Zuschauern gut gefüllt, aber nicht ausverkauft – trotzdem gaben die Fans beider Mannschaften in diesem Derby ebenfalls von Beginn an mächtig Gas.
In den Anfangsminuten bot sich den Zuschauern ein ausgeglichenes Bild: Bis in die 10. Minute hinein fielen die Tore auf beiden Seiten im selben Rhythmus – nach neun Minuten führten die Eulen 5:4.
Jetzt schlichen sich bei der SGL erste Fehler ein: Durch ein missglücktes Abspiel kamen die Gastgeber zu einem Gegenstoß, zu einem leichten Tor und führten erstmals mit zwei Treffern. Leutershausen leistete sich kurz darauf zwei Fahrkarten, Friesenheim nicht – 7:4. Der Beginn eines Durchhängers der Gäste: Die “Roten Teufel”, an und für sich gut auf die Pfälzer eingestellt, kamen etwas von der Rolle und erzielten elf Minuten lang erzielten keinen Treffer mehr gegen die kompakte Friesenheimer Abwehr und ihren gut aufgelegten Torwart Maximilian Bender.
Foto: Friesenheims Christian Klimek (links) gegen Leutershausens Alexander Hübe.
Jedoch stand sein Pendant Alexander Hübe auf Seiten der Bergsträßer ebenfalls gut, und nach einer Auszeit von Holger Löhr beim Stand von 8:4 ließen auch seine Vorderleute nicht mehr allzu viele Friesenheimer Aktionen zu – wichtige Schadensbegrenzung in dieser Phase. Beim Stand von 9:4 war es Jan Forstbauer, der für die SGL verkürzte (22.). Von da an kam Leutershausen wieder besser ins Spiel und bot Friesenheim auf Augenhöhe Paroli. Unterdessen verletzte sich Friesenheims Goalgetter Stephan Just, humpelte vom Feld und musste das Spiel abbrechen. Beim Stand von 13:9 ging es in die Pause.
Zur zweiten Hälfte kamen die Roten Teufel agiler aus der Kabine. Mit zwei Mal drei Toren in Folge glichen sie nicht nur aus (Ruß, 37. Min. zum 15:15), sondern zogen sogar an den Pfälzern vorbei: Mit dem 15:16 durch Kapitän Jochen Geppert in der 38. Minute war die SGL wieder voll im Spiel. Auf den Tribünen der Friedrich-Ebert-Halle liefen jetzt beide Fangruppen zu Hochform auf. Durch konsequente Arbeit in der Abwehr kam Leutershausen nun zu immer mehr Gegenstößen, die gleich mehrfach in Strafzeiten gegen Friesenheim und Siebenmetern für Leutershausen mündeten. Drei Mal netzte Jonas Gunst erfolgreich ein. Darüber hinaus wussten die Gäste die numerische Überzahl aber nicht für sich zu nutzen: In Unterzahl kam Friesenheim zu Toren und eroberte sich bis in die 46. Minute eine 20:19-Führung zurück.
Die Schlussphase: Friesenheim hielt einen leichten Vorteil und nutzten in der 54. Minute einen Abspielfehler in der SGL-Offensive, um im Gegenzug um zwei Tore auf 24:22 zu erhöhen. Wenige Sekunden darauf sogar das 25:22 durch Philipp Grimm, der allein auf Roko Peribonio im Leutershausener Tor zustürmte – die Vorentscheidung?
Holger Löhr brachte Jan Forstbauer als siebten Feldspieler für Roko Peribonio, doch verloren die Teufel in der Friesenheimer Hälfte wieder den Ball. Einer weiter Wurf vom Kreis der Pfälzer: 26:22 (57.). Jan Forstbauer verkürzte noch einmal, doch stellte Philipp Grimm nach einer Strafzeit gegen Hannes Volk den alten Abstand wieder her: 27:23 (58.). Leutershausen steckte nicht auf, agierte nun aber ein wenig zu nervös. In der Schlussminute trafen sowohl Ruß für die SGL als auch Schmidt für die TSG: 28:24 – der Endstand.
Stimmen zum Spiel
Holger Löhr, Trainer SG Leutershausen:
“Das Spiel haben wir ganz klar in der Überzahl verloren. Außerdem haben wir es nicht geschafft, den entscheidenden Zwei-Tore-Vorsprung herauszuspielen. Wir haben da im Moment ein Kopfproblem, einen Vorsprung auch mal nach Hause zu bringen – ich könnte heute exakt das Statement von der Pressekonferenz gegen Leipzig wiederholen. Wir werden das Wochenende nutzen, um den Kopf frei zu bekommen, einige Spieler werden nach Hause fahren; das ist jetzt auch mal wichtig. Und danach werden wir uns intensiv vorbereiten, nach vorne schauen und wollen natürlich gegen Rostock die zwei Punkte holen.”
Thomas König, Trainer TSG Friesenheim:
“Wir hatten viele Verletzte und sind mit einer Mannschaft angetreten, die so noch nie zusammen gespielt hat. Ein Riesenkompliment an meine jungen Spieler, die aufopferungsvoll gekämpft haben.”
Quelle: rkü / Pressestelle SGL Foto: Rhein-Neckar Picture
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