Carl-Zeiss Jena verliert in Sandhausen

Carl-Zeiss Jena verliert in Sandhausen

Carl-Zeiss Jena verliert in Sandhausen

Archiv 3. Bundesliga (Fußball) | erstellt am So 11.03.2012

Mit hängendem Kopf verließ der mit Abstand beste Jenaer Akteur, FCC-Schlussmann Tino Berbig, den Platz, was die Partie und die Chancenverteilung zu Gunsten des Gastgebers vor nur 2050 Zuschauern im Sandhausener Hardtwaldstadion schon recht deutlich charakterisieren dürfte.

Jenas Trainer Petrik Sander war durch die Sperren von Ralf Schmidt (10. Gelbe) und Danko Boskovic (Rot gegen Heidenheim) sowie das verletzungsbedingte Fehlen Jan Simaks zu einigen Umstellungen gezwungen und entschied sich für eine mutige, offensive Ausrichtung seiner Elf. Der FCC agierte in einem 4-4-2 mit Mittelfeldraute, in der Kai-Fabian Schulz im defensiven Mittelfeld auf der „Sechs“ agierte. Der nach seiner Gelb-Roten Karte gegen Heidenheim zurückgekehrte Nils Pichinot und Sebastian Huke bildeten die Doppelspitze, und René Eckardt rückte für Simak auf die linke Außenbahn.fc-carl-zeiss-jena-

Beide Mannschaften taten sich in den Anfangsminuten schwer, auf dem offenbar am Mittwoch gegen den CFC gelittenen Geläuf ins Spiel zu finden und klare Aktionen heraus zu spielen. In der 8. Spielminute legte Hähnge beim Versuch eines Zuspiels ungewollt für Pinto auf, der schnellfüßig auf Jenas Innenverteidiger Alexander Voigt zulief, und dessen Tacklingversuch Pinto im Jenaer Strafraum zu Fall brachte.

Schiedsrichter Karl Valentin zeigte sich humorlos – Elfmeter für die Gastgeber! Danneberg legte sich das Leder zurecht und schoss scharf und flach – und am linken Pfosten vorbei! Wer hoffte, dass Jena der verschossene Strafstoß Auftrieb verleihen würde, sah sich zunächst bestätigt. Ramaj wird von Eckardt freigespielt und zieht über Rechts in den Strafraum. Doch anstatt abzuschließen, entscheidet sich Jenas Außenbahnspieler für einen Flachpass in die Strafraummitte, der von den Sandhausenern geklärt wird (11.).

Nur kurz darauf wieder der FCC – Pichinot erläuft einen langen Ball und kommt tatsächlich noch vor dem aufmerksamen Schlussmann Ischdonat an die Kugel. Aber Sandhausens Torwart pariert Pichinots Schussversuch.

Danach nahmen die Hausherren wieder das Zepter in die Hand. Blacha bringt einen Freistoß gefährlich in den Jenaer Strafraum, Löning verlängert, und Danneberg kommt aus Nahdistanz zum Schuss, den Berbig mit tollem Reflex parieren kann (20.). Nur kurz darauf fast eine Dublette der Situation: dieses Mal nimmt sich Sandhausens Schulz der Löning-Verlängerung an und kickt den Ball mit der Hacke über Berbigs Gehäuse.

Wenige Minuten später muss Berbig wieder Kopf und Kragen riskieren, als er eine zu kurz geratene Rückgabe mit rechtzeitigem Herauslaufen gerade noch klären kann (32.). In der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit gelang es dem FCC, das Spiel etwas zu beruhigen und somit das torlose Unentschieden in die Halbzeitpause zu bringen.

Trainer Sander nutzte diese für zwei Wechsel: Ronneburg ersetzte Voigt und nahm die Sechserposition von Schulz ein, der in die Innenverteidigung rückte. Marlon Krause kam für den eher blass gebliebenen Ramaj, dessen Position auf der rechten Außenbahn fortan Huke einnahm. Jena nun wieder im gewohnten 4-2-3-1-System, in dem Pichinot die einzige Spitze bildete.

Er war es auch, der die erste Möglichkeit der zweiten Hälfte hatte. Eckardt setzt sich wunderbar auf der rechten Seite durch und bedient Pichinot, der am 5-Meterraum lauert, doch Pichinot verfehlt den Ball, der womöglich einen Tick in den Rücken des Jenaer Stürmers gespielt wurde (48.).

Circa 300 mitgereiste Zeiss-Fans ahnten zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sie damit die letzte Möglichkeit ihres FCC gesehen hatten. Nach einem Freistoß von Pinto bringt Löning den Ball mit dem Kopf in die Mitte, wo der aufgerückte Daniel Schulz den Ball aus zwei Metern Torentfernung nur an die Latte schießt (54.).In der Folgezeit blieb Sandhausen spielbestimmend.

Klärte hier noch das Gebälk, musste nur wenig später Berbig wieder selbst die „Null festhalten“. Klotz, der für den starken Pinto ins Spiel kam, setzte sich gegen Becken durch und legte auf den inzwischen ebenfalls ins Spiel gekommenen Dorn ab, der inklusive Nachschuss gleich zwei Mal in Jenas Schlussmann seinen Meister fand (70.). Jena traute sich nun wieder etwas mehr zu. In der 75. Spielminute war es wieder Eckardt, der den an der Strafraumgrenze lauernden Hähnge in Szene setzte. Dessen Schuss wurde zunächst abgeblock, landete aber noch bei Sebastian Huke, der vom Ball getrennt wurde. Huke monierte sofort ein Handspiel des Sandhausener Verteidigers. Sein Protest blieb ungehört.

Während sich die meisten Zuschauer gerade auf ein wohl torloses Remis einrichteten, traf Sandhausen zum verdienten 1:0. Jenas Hähnge verliert den Ball in der Vorwärtsbewegung, über den schnellen Klotz gelangt der Ball zu Dorn, und der drückt den Ball über die Linie (84.). Bitter für unseren FCC! Jena versucht sich zwar nochmals aufzubäumen, kommt aber zu keiner klaren Aktion mehr.

Petrik Sander

„Der Sieg für Sandhausen ist verdient, daran gibt es keinen Zweifel. Dennoch ist es natürlich bitter, wenn man so kurz vor Schluss verliert. Wir haben nominell eine offensive Ausrichtung gewählt, aber offenbar haben mir einige Spieler nicht richtig zugehört. Wir haben in vielen Situationen einfach die falschen Entscheidungen getroffen. Den Unterschied zwischen Sandhausen und Jena hat man heute zum Beispiel an den Eins-gegen-Eins-Situationen gesehen. Wir hatten heute einen sehr, sehr guten Torwart, der uns lange im Spiel hielt. Wir haben uns zwar gewehrt, aber wir waren im Ausspielen unserer Möglichkeiten einfach nicht konsequent genug: Und wenn wir mal zum Abschluss kamen, fehlte die Präzision. Es war ein verdienter Sieg der Sandhausener.“

Mannschaftsaufstellungen

FC Carl Zeiss Jena:

Berbig (C) – Miatke, Voigt (46. Ronneburg), Becken, Demirtas – Eckardt, Schulz, Hähnge, Ramaj (46. Krause) – Huke (85. Landeka), Pichinot

SV Sandhausen:

Ischdonat, Schulz, Blacha (67. Dorn), Pinto, Löning (C), Schauerte, Danneberg (80. Grimaldi), Fießer, Pischorn, Kandziora, Sievers

Quelle: FC Carl-Zeiss Jena

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