Mohamadou Idrissou kommt zum 1.FC Kaiserslautern

Archiv 2. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Fr 27.07.2012

Es dauerte ein paar Wochen, ehe der Traditionsklub aus der Pfalz die enttäuschende Spielzeit aufgearbeitet hatte, doch jetzt versprüht Stefan Kuntz schon wieder Optimismus. „Wir wollen den Aufstieg schaffen“, kündigte der Vorstandsvorsitzende des FCK bei der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz an, die bei Hauptsponsor Dr. Theiss Naturwaren (Allgäuer Latschenkiefer) in Homburg abgehalten wurde.

Dringend gesuchten Stoßstürmer gefunden

Die gute Stimmung von Kuntz hatte sicher auch mit zwei Personalien zu tun, die der FCK-Boss verkünden konnte. Mit Mohamadou Idrissou verpflichteten die Lauterer einen weiteren Angreifer und haben damit in der Offensive den dringend gesuchten Stoßstürmer gefunden. Der Kameruner kommt von Bundesliga-Aufsteiger Eintracht Frankfurt und soll nicht nur mit den Beinen wirbeln. „Wir haben nach einem Typ gesucht, der Reizpunkte setzt, intern und extern“, sagte Kuntz: „Wir haben ja auch schon gegen ihn gespielt und wissen, was wir bekommen. Ich bin froh, dass er jetzt für uns spielt“, frohlockte der Europameister von 1996.

Mittelfeldspieler Christian Tiffert wechselt in die us-amerikanische Profiliga MLS

Nicht mehr im FCK-Kader steht hingegen Christian Tiffert. Der Mittelfeldspieler, der früh angekündigt hatte, nicht in der Zweiten Liga spielen zu wollen, löste jetzt seinen noch bis Juni 2013 laufenden Kontrakt auf und will in die us-amerikanische Profiliga MLS zu den Seattle Sounders wechseln.
Idrissou soll, sofern er den Medizin-Check besteht, bereits Samstagnachmittag den Fans präsentiert werden. Im Rahmen des Stadionfests treten die Roten Teufel gegen den FC Augsburg (16 Uhr) an. „Ich habe nach einem großgewachsenen Stürmer gesucht, weil sich die anderen Angreifer in unserem Kader alle sehr ähnlich sind“, ist Cheftrainer Franco Foda mit dem Transfer zufrieden und kündigte weitere Zugänge an: „Wir sind weiter am Ball, handeln mit Ruhe und werden noch den einen oder anderen Überraschungstransfer landen.“

Bunjako. „Wir wollen in die 1. Liga“

Die positive Stimmung wird der Zugang des Mannes, der den Frankfurtern in der abgelaufenen Saison mit 14 Zweitliga-Toren in 24 Partien zum direkten Wiederaufstieg verhalf, weiter verbessern. „Fans und Mannschaft sind bereit, den Ausrutscher auszumerzen“, kündigte mit Florian Dick ein FCK-Urgestein große Taten an. Neben ihm sitzend nickte Albert Bunjaku, der vom 1.FC Nürnberg in die Pfalz gekommen war, um den FCK in die Bundesliga zu schießen. „Ich wechsle nicht in die Zweite Liga, sondern nach Kaiserslautern“, hatte der Stürmer vor ein paar Wochen gesagt und fügte jetzt an: „Der FCK gehört in die Bundesliga und ich bin zuversichtlich, dass wir das auch schaffen.“

Wie Dick und Bunjaku äußerten sich auch Kuntz und Foda erfrischend offensiv hinsichtlich des eigenen Anspruchs. „Der Aufstieg ist unser Ziel“, erklärte Foda – Tiefstapelei ist nicht die Sache der Verantwortlichen in der Pfalz und das ist in der heutigen Zeit angenehm anders. Die Anhänger folgen dem forschen Weg, mit 18.500 Dauerkarten hat der Klub so viele Saisontickets verkauft wie noch nie in der Zweiten Liga und damit einen großen Etatposten schon ausgefüllt. Der Sportetat liegt bei rund elf Millionen Euro, das Budget des gesamten Vereins umfasst etwa 32 Millionen Euro. Im Durchschnitt 36.000 Zuschauer sollen die Heimspiele der Lauterer besuchen.

Vorsaison war finanziell erfolgreich / Kaiserslautern ohne Geldsorgen

Immerhin finanziell war die Vorsaison eine erfolgreiche, so dass der Klub laut Kuntz über einen „Puffer“ verfüge und auch im Unterhaus keine schmerzenden Einsparungen vornehmen müsse. Die Voraussetzungen für die Rückkehr ins Fußball-Oberhaus sind erfüllt, so dass der FCK bald vielleicht wieder regelmäßig auf die Großen der Branche trifft – und eben nicht nur beim Stadionfest oder einem weiteren Testspiel am kommenden Mittwoch, wenn der FC Bayern auf dem Betzenberg antritt.

Fotos: Rhein-Neckar Picture