Am Hardtwald ist man trotz Negativserie zuversichtlich

Am Hardtwald ist man trotz Negativserie zuversichtlich

Am Hardtwald ist man trotz Negativserie zuversichtlich

Archiv 2. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Di. 16.10.2012

Unaufgeregt und mit viel Ruhe geht er das Unternehmen Klassenerhalt in der Zweiten Liga an. Wenn der gesamte Klub diese Entspanntheit auch in schwierigen Zeiten bewahrt, stehen die Chancen nicht schlecht, dass der kleinste Verein im Fußball-Unterhaus seine Reise durch die Stadien der Zweiten Liga wird verlängern können.

Auch nach der 4:0 Niederlage bei 1860 München behielt Gerd Dais die Ruhe

„Ich bin zuversichtlich, dass wir unser Saisonziel erreichen können“, sagte Dais nach der Niederlage beim TSV 1860 München, die mit 0:4 bitter ausfiel und dem gesamten Klub vor Augen führte, dass es kein Spaziergang ist, sich Woche für Woche als Aufsteiger in der neuen Spielklasse beweisen zu müssen. „Wir haben uns den Verlauf der englischen Woche auch anders vorgestellt und sind jetzt da gelandet, wo wir eigentlich nicht hin wollten“, gab der Coach zu, nachdem seine Mannschaft in der Tabelle auf einen der hinteren Plätze abgerutscht war. Innerhalb von acht Tagen landeten die Sandhäuser auf dem harten Boden der Realität und mussten erkennen, dass es nur ein schmaler Grat ist, auf dem der SVS in dieser Liga wandelt. „Ich wusste von Anfang an, dass auch solche Phasen kommen werden“, versicherte Dais, und gleichzeitig versuchte er diese Gelassenheit auf seine Spieler zu übertragen.

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VfR Aalen mit 1:0 bezwungen / Freien Fall gestoppt

Es scheint sich ausbezahlt zu haben, denn eine Woche nach der Schlappe in München wurde der VfR Aalen mit 1:0 bezwungen. Nach einer erfolgreichen Vorsaison, die mit der Meisterschaft in der Dritten Liga endete hatten sich manche im Klub schon zu sehr daran gewöhnt, dass Siege der Alltag am Hardtwald seien. Dabei ist die Zweite Liga für einen Klub wie den SV Sandhausen einfach nur ein großes Abenteuer. Alleine der erforderliche Stadionausbau nach dem Aufstieg verschlang mehr als zwei Millionen Euro und kostete den Klub sehr viel Energie. Nicht nur die Kosten musste der SVS selbst tragen, auch der Druck, den Umbau rechtzeitig bis zum Saisonstart abgeschlossen zu haben, lastete auf den Verantwortlichen im Verein. Letztlich verliefen die Bauarbeiten erfolgreich und aus dem alten Hardtwald-Stadion ist innerhalb von ein paar Jahren ein echtes Schmuckkästchen geworden, VIP-Logen inklusive. „Was sich hier entwickelt hat, ist sagenhaft“, sagt Jürgen Machmeier, der als Präsident maßgeblich daran mitgewirkt hat.

Foto: Trainer Gerd Dais passt zum SV Sandhausen wie kein Zweiter. Er bescherte dem Club mit dem Aufstieg den größten Erfolg der Vereinsgeschichte.

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Zuschauer haben die neue Liga noch nicht ganz angenommen

Noch nicht ganz angenommen wurde die neue Spielklasse bislang allerdings von den Zuschauern. Beim 1:2 gegen Jahn Regensburg kamen lediglich 2400 Zuschauer, was beweist, dass der SVS in Sachen Zuschauern noch nicht zweitligareif ist. „Es ist ein langer Weg“, glaubt Otmar Schork daran, dass es Zeit braucht, damit der SVS auch in diesem Bereich den Fortschritt aufweist, den er auf dem Platz vollführte. Der beste Weg, die eigene Heimspielstätte voll zu bekommen, ist sicherlich sportlicher Erfolg, und den strebt Dais mit aller Macht an.

Gerd Dais: „Die Transferpolitik war richtig.“

Der Coach glaubt daran, dass die Transferpolitik im Sommer richtig war. „Die Mannschaft ist stark genug“, sagt er und verweist darauf, dass die negative Serie auch damit zusammenhängt, dass viele Verletzungen die Pläne des Trainers durchkreuzten. Auf der anderen Seite wurden in einigen Partien deutlich, dass die Qualität der Gegner in der zweiten Liga so hoch ist, dass die Sandhäuser nur dann Punkte gewinnen können, wenn jeder Spieler seine Leistungsgrenze erreicht. Formschwächen einzelner, die in der Dritten Liga zum Teil kompensiert werden konnten, sind auf diesem Niveau entscheidend für den Misserfolg. „Es ist klar, dass wir unsere Leistungen steigern, aber auch noch konstanter werden müssen“, sagt Dais.

Zum großen Trumpf könnte sich in den kommenden Wochen aber die Tatsache entwickeln, dass Dais auch jetzt, wenn der Wind zentral von vorne kommt, die Ruhe bewahrt. Der Ex-Profi hat mit dem SVS schließlich schon einige Aufstiege gefeiert und war bereits in der Oberliga Trainer des SV Sandhausen. Dais weiß, wo der Verein und er herkommen und setzt Niederlagen in der Zweiten Liga deshalb ins richtige Verhältnis.

Fotos: Rhein-Neckar Picture

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