Manager Andreas Müller:

Manager Andreas Müller: "Die Trainerfrage stellt sich mir nicht - die Mannschaft ist gefordert."

Manager Andreas Müller: „Die Trainerfrage stellt sich mir nicht – die Mannschaft ist gefordert.“

Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Mi 28.11.2012

Dennoch stellte sich Manager Andreas Müller bei der Abschlusspressekonferenz vor dem wichtigen Bundesligaspiel am Mittwochabend beim 1. FC Nürnberg (Beginn: 20:45 Uhr) demonstrativ voll und ganz hinter seinen Trainer: „Die Trainerfrage stellt sich mir nicht. Vielmehr ist jetzt die Mannschaft gefordert endlich das abzurufen, zu was sie in der Lage ist.“

Foto: Zu selten sind die Erfolgserlebnisse bei der TSG 1899 Hoffenheim. Ist der Emporkömmling in der Spielzeit 2012/2013 am Scheideweg?

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Damit nicht wie zuletzt gegen Wolfsburg und Leverkusen die erste Halbzeit verschlafen wird, plant Babbel für das Nürnberg-Spiel einen etwas veränderten Vorbereitungsablauf. Wie der genau aussehen wird, wollte er jedoch nicht mitteilen. Eine Möglichkeit sah er, in der Kabine große Zettel mit der Aufschrift 0:2 aufzuhängen, um auf die beiden 0:2 Halbzeitrückstände aus den vorausgegangenen Partien hinzuweisen. Der 1899-Coach fordert von seinen Spielern in Nürnberg ein cleveres und engagierteres Zweikampfverhalten. Leichtfertige Gegentreffer wie zuletzt sollen tunlichst gegen einen erwartet aggressiven Gastgeber vermieden werden.kurier 28873

Markus Babbel nimmt Team verstärkt in die Pflicht

Babbel fordert von seinen Spielern die Hemmschwelle, die in den Anfangsphasen unübersehbar sind, schnellstens abzulegen. Die Wichtigkeit der Partie in Franken will er nicht zu hoch hängen, schon gar nicht auf seine Person bezogen: „Natürlich hat das Spiel in Nürnberg aufgrund der Tabellensituation eine wichtige Bedeutung, doch auch hier geht es nur um drei Punkte wie in allen anderen Spielen auch. Deshalb vom „Spiel des Jahres“ zu sprechen halte ich für überzogen.“

Babbel nimmt seine Mannschaft nach den enttäuschenden Ergebnissen zuletzt verstärkt in die Pflicht. Bestes Beispiel hierfür war die Aussage unmittelbar vor dem Leverkusen-Spiel gegenüber dem TV-Sender SKY, dass Tim Wiese, hätte er sich beim Abschlusstraining nicht verletzt, den Platz im Tor für Ersatzkeeper Koen Casteels hätte räumen müssen.

Babbel: „Die Trainingseindrücke bestärken mich in der Torwartfrage einen Wechsel vorzunehmen.“ 

Babbel: „Wir haben dies gemeinsam intern so abgesprochen. Wir wollen in unseren Aussagen nicht rumeiern sondern die Wahrheit sagen. Die Trainingseindrücke in der vergangenen Woche bestärkten mich in der Entscheidung zum Torwartwechsel.“

Dennoch soll der Kapitän nicht fallen gelassen oder gar in der Winterpause abgegeben werden. Babbel und Müller sind sich in der Torwart-Frage einig. Beide plädieren dafür, den Ex-Nationaltorhüter wieder dahin zu bringen, wo er sportlich hingehört. Babbel: „Für Wiese ist bislang in Hoffenheim so ziemlich alles falsch gelaufen, was nur falsch laufen kann.“ Müller: „Ich habe schon Profis erlebt, die totgesagt und abgeschrieben waren und dann urplötzlich wie Phönix aus der Asche aufgestanden sind.“

Fakt aber auch, nach auskurierter Verletzungspause werden die Karten in der Torwartfrage neu gemischt. Es wird, laut Babbel, einen offenen Kampf um die Nummer eins geben.

Sicher bereits Gedanken über Neuzugänge für die Defensive in der Winterpause zu machen lehnt Müller zum jetzigen Zeitpunkt ab: „Die Mannschaft muss gesamtheitlich besser verteidigen und auch kompromissloser auftreten. Wir haben die erforderliche Qualität im Kader, nur wird das nötige Potenzial zu wenig abgerufen. Hier gilt es anzusetzen.“

Babbel hofft auf einen Selbstreinigungsprozess, denn irgendwann, so glaubt er, müssen sich die Spieler blöd vorkommen, wenn sie andauernd solch unnötigen Gegentreffer wie zuletzt kassieren.

Fotos: Rhein-Neckar Picture

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