In Hoffenheim brennt der Baum / Andreas Müller wird neuer Manager bei der TSG Hoffenheim
In Hoffenheim brennt der Baum / Andreas Müller wird neuer Manager bei der TSG Hoffenheim
Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Di. 18.09.2012
Heute will ihn der Verein präsentieren. Bereits gestern waren Gerüchte im Umlauf, dass der frühere Manager vom FC Schalke 04 im Kraichgau anheuern soll. Angeblich war auch Christian Nerlinger (zuvor: FC Bayern) ein Kandidat, doch die Pläne und Vorstellungen von Müller überzeugten die Verantwortlichen der TSG. Bisher hatte Markus Babbel die Positionen des Trainers sowie des Managers in Personalunion inne, den Verein aber darum gebeten, ihn zu entlasten, indem ein neuer Sportlicher Leiter verpflichtet wird. Müller war zwischen 2006 und 2009 als Manager in Gelsenkirchen beschäftigt und zuletzt Vorstandsmitglied der Spielerberater-Firma GoalSky AG.
Foto: Markus Babbel steht in der Kritik. Hat sich der TSG-Coach verzockt? Andreas Müller soll ihn etwas aus der Schusslinie nehmen.
Nach dem desolaten Saisonstart, der am Sonntag in einem 3:5 beim SC Freiburg gipfelte, war Babbel in die Öffentlichkeit gegangen und hatte bestätigt, dass er die Doppelfunktion als „Trainager“ nicht mehr würde ausüben wollen. „Der Job des Trainers macht mir mehr Spaß“, sagte der Coach. Überraschend schnell kam jetzt die Entscheidung pro Müller, der als guter Bekannter von Roger Wittmann gilt. Der Spielerberater wiederum hat einen engen Kontakt zu TSG-Mäzen Dietmar Hopp, so dass die Verpflichtung letztlich nicht überrascht.
Durch Müller soll Markus Babbel erst einmal aus der Schusslinie geraten
Durch Müller wird Markus Babbel zunächst einmal etwas aus der Schusslinie geraten, doch der Trainer braucht in den kommenden Partien dennoch Erfolgserlebnisse, um seinen Posten auf der Bank nicht auch noch räumen zu müssen. Mit null Punkten steht die TSG aktuell auf dem letzten Tabellenplatz und die Art und Weise der Pleite in Freiburg hat das Umfeld der Kraichgauer aufgeschreckt.
Wiese an drei der fünf Gegentreffer in Freiburg beteiligt
Auffallend ist besonders, dass die Spieler, die Babbel im Sommer verpflichtete, die Erwartungen bei weitem nicht erfüllen. „Star-Einkauf“ Tim Wiese war an drei der fünf Gegentreffer sogar maßgeblich beteiligt.
„Wir machen zu viele einfache Fehler, das wird sofort bestraft“, sagte Matthieu Delpierre. Der Innenverteidiger, vor der Saison aus Stuttgart gekommen, ist im Moment allerdings auch nicht in der Lage, dem Team Stabilität zu geben. Im Freiburg war offensichtlich, dass der Mannschaft Struktur und Hierarchie fehlen, elf Einzelkämpfer versuchten sich vergeblich darin, die Niederlage in Grenzen zu halten. Merkwürdig wirkten deshalb die Aussagen des Trainers nach der Partie. „Es haben nur Kleinigkeiten gefehlt“, sagte Babbel beispielsweise, oder: „Wie die Mannschaft nach dem Rückstand zurückgekommen ist, hat mir gut gefallen, es war mehr drin.“
Foto: Tim Wiese steht nach seinen Patzern in Freiburg heftig in der Kritik. Gegen Hannover 96 wird er aller Voraussicht nach nicht im Tor der Kraichgauer stehen.
In der Mannschaft sind eindeutig Grüppchenbildungen erkennbar
Ein weiteres Problem, dass auf dem Platz, aber nicht nur dort, offensichtlich wird, ist die Grüppchenbildung innerhalb des Kaders. Vor vier Jahren war die TSG Hoffenheim noch ein Vorzeigeprojekt in Fußball-Deutschland, jetzt ist der Klub nur noch einer unter vielen. Schlimmer noch: Sportlich am Boden und in der öffentlichen Wahrnehmung desaströs.
Nach Informationen des sport-kurier wird Tim Wiese nicht im Tor stehen
Am kommenden Sonntag stehen die Hoffenheimer gegen Hannover 96 unter Siegzwang, besonders Babbel braucht jetzt gute Ergebnisse. Wahrscheinlich wird es einige personelle Änderungen geben, nach Informationen des „sport-kurier“ auch auf der Torhüter-Position.
Fotos. Rhein Neckar Picture und Heiko B.
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