Hoffenheim muss die "bittere Bayer-Pille" schlucken / 5:0 Pleite in Leverkusen
Hoffenheim muss die „bittere Bayer-Pille“ schlucken / 5:0 Pleite in Leverkusen
Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am So 21.04.2013
Mit 0:5 Toren kassierten die Kraichgauer eine empfindliche und schmerzhafte Auswärtsniederlage bei Bayer 04 Leverkusen. In neun von zehn Erstligapartien war die TSG dem Bayer-Team bislang unterlegen, doch noch nie dermaßen chancenlos gegenübergestanden. Nicht nur die bittere Bayer-Pille an sich schmerzte, auch das durch die hohe Niederlage schlechterte Torverhältnis gegenüber Augsburg, sowie ein Platzverweis für Eugen Polanski besiegelten diesen rabenschwarzen 30. Spieltag.
Die Leverkusener Stefan Kießling (16.und 65. Minute) und André Schürrle (31.und 69. Min.) jeweils im Doppelpack, sowie Stefan Reinhard (79. Min.) sorgten mit ihren Treffern für die höchste Saisonniederlage der TSG, die bei allen Gegentreffern gehörige Schützenhilfe leistete. Hätte der einzig in Normalform spielende 1899iger, Torhüter Koen Casteels in der 23. Minute nicht einen Strafstoss von Simon Rolffes pariert, wäre das halbe Duzend voll gewesen.
Spielentscheidend sicherlich die 22. Minute, als Eugen Polanski im Strafraum Kießling zu Fall brachte und von Schiri Winkmann mit Rot vom Platz geschickt wurde. Eine harte, jedoch vertretbare Entscheidung, auch wenn Gelb in dieser Situation eher angebracht gewesen wäre. Die spielerische Überlegenheit der Gastgeber kam in der numerischen Überzahl noch stärker zur Geltung, ein Klassenunterschied war deutlich, während Hoffenheim nichts entgegensetzen konnte.
Das schwache Defensivverhalten, die mangelhafte Zuordnung und Spielübersicht erinnerte an leidenschaftslose Auftritte der Vorrunde. Auffallend, dass bei drei der Gegentreffer der jeweilige Schütze mutterseelenallein vor der TSG-Tor ungehindert einschießen konnte. Ob über die Außen oder durch die Mitte, der Tabellendritte fand immer wieder Lücken in der löchrigen TSG-Abwehr. Hoffenheims Leistung glich der eines Absteigers und war zu keiner Phase erstligatauglich.
Je näher das Saisonende rückt, desto mehr gerät das Team von Trainer Markus Gisdol unter Druck. Gegen den 1. FC Nürnberg ist am Samstag angesichts drei Punkte Rückstand auf Augsburg auf Relegationsplatz 16 ein Heimsieg nahezu Pflicht. Um gegen die Franken erfolgreich zu sein, ist jedoch eine 100-prozentige Leistungssteigerung von Nöten. Wichtig dabei, wie schnell die Spieler die Pleite von Leverkusen abhaken und sich auf die neue, schwere Aufgabe konzentrieren können.
Markus Gisdol gibt sich unmittelbar nach Spielschluss optimistisch: „Diese Niederlage kann die wertvollste der Saison sein. Daraus kann meine Mannschaft sehr viel lernen. Noch ist alles drin!“ Angesichts der zuletzt gezeigten Leistung ist dies jedoch schwer vorstellbar.
Foto: Rhein-Neckar-Picture
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