Der Sportkurier sprach vor dem Saisonstart mit 1899-Geschäftsführer Frank Briel
Der Sportkurier sprach vor dem Saisonstart mit 1899-Geschäftsführer Frank Briel
Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Mi 24.07.2013
Geschäftsführer Frank Briel (Foto rechts) hofft, dass die sportliche Führung noch vor Ende der Transferperiode den ein oder anderen aussortierten Spieler noch verkaufen oder zumindest ausleihen kann. Die hohen Gehälter der Profis Tim Wiese, Tobias Weis, Eren Derdiyok, Matthieu Delpierre oder Edson Braafheid, die in die Trainingsgruppe zwei verbannt wurden und zum Verkauf freigegeben wurden, drücken auf die ohnehin schon strapazierten Bilanzen. Laut Briel streben die Kraichgauer einen Saisonetat in Höhe von 30 Millionen Euro an.
Im Gespräch mit dem Sportkurier geht Briel auf die aktuelle Situation näher ein.
Sportkurier: Herr Briel, angesichts der personell kostspieligen Saison 2012/13, mit einem zu erwarteten dicken Minus, dürften Sie als Finanzfachmann bei 1899 Hoffenheim einige schlaflose Nächte hinter sich haben.
Frank Briel: Soweit ist es glücklicherweise noch nicht. Ich schlafe generell ganz gut. Richtig ist, dass das Missverhältnis zwischen unseren sportlichen Ambitionen und den Resultaten sowie die Personalwechsel in der sportlichen Leitung dazu geführt haben, dass wir im abgelaufenen Wirtschaftsjahr nicht mehr annähernd an das erfolgreiche Vorjahr werden anschließen können. Mit diesem Erbe müssen wir als Verein umgehen.
Sportkurier: Ziel ist, die Kaderreduzierung und Aussortierung der Großverdiener bis Ende der Transferperiode 31. August abzuschließen. Glauben Sie bis dahin alles in trockenen Tüchern zu haben?
Frank Briel: Ich kann nur den einen Teil Ihrer Zielformulierung bestätigen. Und was die Reduzierung des Kaders angeht, sind wir dank der hervorragenden Arbeit von Alexander Rosen auf einem guten Weg. Was die Spieler der zweiten Trainingsgruppe angeht, kann ich nur sagen, dass wir bestrebt sind, individuelle und am Ende für alle Beteiligten verträgliche Lösungen zu finden. Ob das bis Ende August so sein wird, kann ich nicht sagen, das ist hypothetisch.
Sportkurier: Wie hoch ist der Saisonetat für die neue Saison 2013/14 im Vergleich zur letzten Runde veranschlagt?
Frank Briel: Wie Sie sich vorstellen können, spielt auch hier die Thematik der Kadergröße eine wirksame Rolle. Unsere Zielgröße liegt bei rund 30 Millionen Euro, diese beinhaltet aber auch nur die 26 bis 27 Spieler, die wir zu unserem Bundesligakader zählen.
Sportkurier: Der Dauerkartenverkauf wurde auch im sechsten Erstligajahr intensiv betrieben. Was ist hier der aktuelle Stand?
Frank Briel: Wir haben einen finalen Stand von 14.040 Dauerkarten für die Saison 2013/14 zu verzeichnen.
Sportkurier: Sind Sie mit diesem Ergebnis, angesichts der sportlich Talfahrt in der zurückliegenden Saison, zufrieden?
Frank Briel: Natürlich hätten wir uns gewünscht, dass noch mehr Menschen sich für eine Dauerkarte der TSG und damit für das Erlebnis Bundesliga in der Metropolregion Rhein-Neckar entscheiden. Aber wir müssen auch realistisch sein: Der Klassenerhalt und das furiose Finale von Markus Gisdol und unserer Mannschaft haben in der Kürze der Zeit nicht all das Vertrauen zurückbringen können, das wir zuvor durch unsere sportlich enttäuschenden Auftritte verloren hatten. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte ist eine Auslastung von ca. 55% der Heimkapazitäten durchaus zufriedenstellend.
Sportkurier: Mit welchem Zuschauerschnitt planen Sie 2013/14 in den Heimspielen?
Frank Briel: Wir planen konservativ mit einem Schnitt von 22.500 Zuschauern. Aber wir wünschen uns und sind guten Mutes, dass wir diesen Schnitt mit einigem Abstand übertreffen werden, wenn wir an die zuletzt gezeigte Entwicklung anknüpfen können.
Foto 1 Rhein-Neckar Picture Foto 2 BWA
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