Der Sportkurier im Interview mit Hoffenheims Verteidiger Andreas Beck

Der Sportkurier im Interview mit Hoffenheims Verteidiger Andreas Beck

Der Sportkurier im Interview mit Hoffenheims Verteidiger Andreas Beck

Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Mo. 14.01.2013

Der 9-fache A-Nationalspieler stellte vor Saisonbeginn nach zwei Jahren sein Spielführeramt zur Verfügung, um sich ganz auf die eigene sportliche Leistung zu konzentrieren. Nach einer schwachen Saison 2010/11 hat sich der U21-Europameister von 2009 in der Vorrunde gesteigert und zählte zu den wenigen konstant spielenden 1899-Profis.

Nach dem Trainerwechsel ist er zuversichtlich, dass die TSG im Abstiegskampf bestehen wird. Vor Rückrundenbeginn stellte er sich den Fragen des Sport-Kuriers.

Sportkurier: Herr Beck, Sie überraschten vor der Saison, als Sie das Kapitänsamt abgaben.bwa-foto andreas beck-1

ANDREAS BECK: Zu Saisonbeginn herrschte eine große Euphorie im Verein, mit hoch gesteckten Zielen. Im Zuge dessen habe ich mich entschlossen, auch um meine Leistung zu stabilisieren, die Kapitänsbinde freizugeben. Ich hatte das Gefühl, dass es für die Mannschaft das Beste wäre und wollte so neue Impulse setzen. Folglich war es dann die Entscheidung von Markus Babbel, wen er zum Kapitän macht.

Sportkurier: Woran lag es ihrer Meinung nach, dass die Mannschaft in der Vorrunde so sehr enttäuschte?

ANDREAS BECK: Der Verein hatte sich viel vorgenommen. Markus Babbel hat durch seine Aussagen viel Euphorie geschürt und hatte viele namhafte Spieler verpflichtet. Nachdem wir die ersten vier Pflichtspiele verloren hatten, herrschte eine riesige Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Wir standen vom ersten Spieltag an mit dem Rücken zur Wand. Die Champions-League Aussagen vom Trainer wurden uns dann reihenweise um die Ohren gehauen.

Sportkurier: Was stimmt Sie dennoch positiv für die Rückserie?

ANDREAS BECK: Wir müssen jetzt die Realität akzeptieren und uns dem Abstiegskampf stellen. Die Rückrunde wird mit Sicherheit sehr hart und schwer für uns. Unser Kader ist mit jungen Talenten und erfahrenen Profis gleichermaßen besetzt. Hier sehe ich keine Probleme. Zudem haben wir mit Marco Kurz einen neuen Trainer, der schon mit anderen Mannschaften gearbeitet hat, die über weniger Qualitäten und Potenzial verfügt haben. Wichtig für uns ist es, eine vernünftige Basis zu erhalten, um Stabilität in die Mannschaft zu bekommen.

1899-hoffenheim
Sportkurier: Babbel holte viele Spieler und setzte sie dann nicht ein.

ANDREAS BECK: Durch den Trainerwechsel können sich diese Spieler nun beweisen und zeigen, was in ihnen steckt. Mit der Vorrunde kann schließlich keiner zufrieden sein, ob er viel oder wenig gespielt hat. Durch den Trainerwechsel wurden neue Reize gesetzt und die Karten neu gemischt.

Sportkurier: Trainer Kurz hatte wenig Zeit, die neue Mannschaft kennen zu lernen. Was ist er für ein Typ?

ANDREAS BECK: Die Zeit der Vorbereitung war trotz der Intensität sehr kurz. In Portugal konnte er sich erste richtige Eindrücke von den Spielern machen. Unser neuer Coach ist ein sehr gradliniger Typ, der offen sagt, was er sieht und was im nicht gefällt. Er hat die nicht leichte Aufgabe uns innerhalb kurzer Zeit so weit zu bringen, dass wir gleich am ersten Rückrunden-Spieltag als Mannschaft funktionieren.

Sportkurier: Wie beurteilen Sie die aktuelle Tabellensituation?

ANDREAS BECK: Wichtig ist, dass wir unsere Position zu den hinter uns platzierten Teams wie Augsburg und Fürth untermauern und den Abstand möglichst groß halten. Extrem wichtig sein werden die Duelle mit den beiden genannten Teams, gegen die wir zu Haue nur jeweils unentschieden spielten. Trotz sieben Punkten Rückstand auf den rettenden 15. Platz, müssen wir alles daran setzen, noch mindestens ein Team vor uns zu schnappen und am Ende hinter uns zu lassen. Wenn nicht, gehen wir über die knallharte Relegation und werden dort die bessere Mannschaft sein.

Sportkurier: Steht das Team im Gesamten bedingungslos hinter der Mission Klassenerhalt?

ANDREAS BECK: Wer die Ausgangslage nicht erkannt hat, ist meiner Meinung nach sowieso fehl am Platz. Wir wissen alle, dass es ein sehr harter und steiniger Weg wird. Die Frage stellt sich, wie weit jeder dazu bereit ist, sein eigenes Ego zurück zu stellen, wenn er mal nicht zum Einsatz kommt. Die Mannschaft muss da ganz eng zusammen stehen und bei Bedarf reagieren.

Foto 1: Rhein-Neckar Picture     Foto 2: BWA


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