Der Sportkurier im Interview mit 1899-Chefcoach Markus Gisdol

Der Sportkurier im Interview mit 1899-Chefcoach Markus Gisdol

Der Sportkurier im Interview mit 1899-Chefcoach Markus Gisdol

Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Do 11.07.2013

Zuvor unterhielt sich der Sport-Kurier mit 1899-Chef-Trainer Markus Gisdol, über die aktuellen Personalplanungen, Zielsetzungen und Nachwuchsarbeit.

Sportkurier: Herr Gisdol, sie gelten als durchweg positiv denkender Mensch mit einer besonderen Ausstrahlung.

Markus Gisdol: Ich denke grundsätzlich in Lösungen. Negative Dinge werden besprochen, versucht zu lösen und damit muss es gut sein. Man darf sich nie verstellen sondern muss authentisch sein. Wichtig ist Bereitschaft, Lernwilligkeit und Teamfähigkeit zu zeigen, sich auf neue Dinge einzulassen.

Sportkurier: Der große Spielerkader aus der vergangenen Saison lichtet sich so nach und nach. Werden Sie auf dem Transfermarkt noch verstärkt tätig werden?

Markus Gisdol: Mich interessiert nicht was in der Vergangenheit bei Transfers passierte, wir wollen die Dinge realistisch angehen, keine unüberlegten Dinge tun und irgendwelche Mondpreise bezahlen. Wir lassen uns auch in diesem Bereich nicht von unserem Weg abbringen, haben einen guten Kader und sehen die Sache ganz realistisch. Für die Offensive schauen wir uns noch gezielt um. 270513 0069

Sportkurier: Mit Anthony Modeste vom französischen Erstligisten Girondins Bordeaux haben sie die Lücke im Sturmzentrum geschlossen.

Markus Gisdol: Wir hatten Anthony schon länger im Visier und sind froh, dass es jetzt mit einer Verpflichtung geklappt hat. Er passt hervorragend zu unserer Vorstellung vom Fußball, ist ein schneller, kopfballstarker und torgefährlicher Stürmer, der zudem aggressiv gegen den Ball arbeitet.

Sportkurier: Welche Erwartungen setzen Sie in die neue Saison? Gibt es eine bestimmte Platzierung, die Sie anstreben oder geht es rein um den Fußball, den Sie spielen lassen wollen?

Markus Gisdol: Sie haben von mir schon öfters gehört, dass ich mich da nicht festlegen möchte. Wenn wir es schaffen eine sorgenfreie Saison zu spielen, dann haben wir schon viel erreicht.

Sportkurier: Wie definieren Sie eine sorgenfreie Saison?

Markus Gisdol: Es ist eine Kombination, das eine hängt mit dem anderen zusammen. Wenn wir einen ordentlichen Fußball hinbekommen und es schaffen unsere Idee vom Fußball in den Spielen abzubilden, wird es uns gelingen, sorgenfreier zu spielen als in der letzten Saison.

Sportkurier: Zuletzt haben Sie weniger auf die Ergebnisse, als auf den Prozess geachtet. Werden Sie dies so fortsetzen?

Markus Gisdol: Generell ist es so, dass man nicht von irgendwelchen Ergebnissen spricht ohne etwas für den Prozess zu tun. Umgekehrt ist eigentlich der richtige Weg. Man muss zuerst einmal etwas für den Prozess tun und dann kommen die Ergebnisse.

Foto: Markus Gisdol genießt das uneingeschränkte Vertrauen der TSG-Fans. 270413 0325

Sportkurier: Welche Fehler aus der vergangenen Saison möchten Sie auf keinen Fall erleben?

Markus Gisdol: Natürlich gibt es Dinge, die seit meiner Tätigkeit hier verändert wurden. Jeder Trainer hat seine eigenen Vorstellungen. Vorrangiges Ziel ist die Verbesserung unseres Abwehrverhaltens insgesamt, ohne dass wir dabei unsere Torgefahr außer Acht lassen. Diese Zielsetzung nehmen wir in unsere Vorbereitung mit hinein.

Sportkurier: Zuletzt haben Sie in die jungen Nachwuchsspielern großes Vertrauen im Abstiegskampf gesetzt. Werden Sie diesen Weg, schwerpunktmäßig mit jungen Spielern, weiter gehen?

Markus Gisdol: Nein, nicht nur. Wir setzen auf gute Spieler, egal wie alt sie sind. Unabhängig vom Alter ist wichtig, dass er die entsprechende Leistung bringt. Wenn er passt, dann passt er.

Sportkurier: Sie haben auf einige erfahrene, routinierte Spieler in der bisherigen Vorbereitungsphase verzichtet. Wie haben sie dies aufgefasst?

Markus Gisdol: Ich habe mit den betroffenen Spielern, auch mit einigen Beratern, persönlich gesprochen, und den Sachverhalt erläutert. Wir haben klare Vorstellungen und setzen diese auch entsprechend um. Diejenigen, die während der Endphase der vergangenen Saison nicht mehr im Kader standen oder mit der U23 trainiert haben, waren nicht so sehr über diese Entscheidung überrascht.

Sportkurier: Vielen Dank für das Gespräch.

Markus Gisdol: Nichts zu danken, gerne geschehen.

 

Fotos: Rhein-Neckar Picture

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