Das Sportkurier-Interview mit Vincenzo Grifo und Denis Streker

Das Sportkurier-Interview mit Vincenzo Grifo und Denis Streker

Das Sportkurier-Interview mit Vincenzo Grifo und Denis Streker

Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am So. 16.12.2012

Foto oben: Vincenzo Grifo liest wie viele andere 1899-Profis das Sportkurier-Magazin.

Herr Grifo, Sie kamen von der A-Jugend des KSC zur Hoffenheimer U23, absolvierten dort sechs Spiele und wurden aufgrund guter Leistungen in den Profi-Kader berufen. Eine Traumkarriere?1899-hoffenheim

Grifo: Ich habe immer daran geglaubt, dass ich es schaffen werde. Dass es so schnell geht, hätte ich nie für möglich gehalten. Mir wurde von Anfang an vom Leiter des Jugendleistungszentrums Alexander Rosen und U23-Coach Frank Kramer deutlich gemacht, wenn ich Leistung bringe, bekomme ich auch meine Chance.

Nach nur einem halben Jahr A-Jugend-Bundesliga in Wehen wurden Sie, Herr Streker, in den Regionalligakader berufen und wechselten von dort im Sommer 2011 zur Frankfurter Eintracht. Nach knapp sechs Monaten U23 erhielten Sie eine Einladung zum Training mit der Profimannschaft von Armin Veh. Dann kam das 1899-Angebot.

Streker: Auch bei mir ging alles sehr schnell. Ich hatte noch einen gültigen Vertrag bei der Eintracht, konnte aber mit einer Ausstiegsklausel den Verein vorzeitig verlassen. Der Hauptgrund, warum ich nach Hoffenheim wechselte, war, dass die U23 viel näher an den Profikader gekoppelt ist als in Frankfurt. Im Nachhinein war es die richtige Entscheidung.

Foto:  Denis Streker (rechts) und Vincenzo Grifo (Mitte) von Bundesligist 1899 Hoffenheim im Sport-Kurier-Doppelinterview mit unserem Mitarbeiter Jürgen Bauer (links).bwa-foto streker und grifo beim interview

In der Hoffenheimer U23 zählten Sie beide trotz Ihres jungen Alters bereits zu den erfahrenen, wichtigen Säulen im Team.

Streker: Wenn wir unser Potenzial auf den Platz übertragen können, sind wir, meiner Meinung nach, die stärkste Mannschaft in der Regionalliga.

Grifo: Ohne dieses tolle, erfolgreiche Team wären wir beide nicht so schnell zu den Profis gekommen.

Ex-Trainer Markus Babbel hat Sie beide, aufgrund Ihrer guten Leistungen in der U23, belohnt und ins kalte Wasser der Bundesliga geworfen. Was ist Babbel für ein Typ?

Streker (Foto rechts): Auf unseren ersten überraschenden Bundesligaeinsatz hatte er uns sehr gut vorbereitet. Meiner Meinung nach lag es nicht am Trainer, dass die Erfolge ausblieben.

Grifo: Herr Babbel hatte immer eine sehr gute Ansprache, war ruhig und auch das Training machte sehr viel Spaß. Uns Spielern ist es nicht gelungen, das vorhandene Potenzial auf den Platz zu übertragen.

kurier 31359Herr Grifo, nach Ihrem 20-minütigen Debüt gegen Fürth wurde Ihr Vertrag um zwei Jahre bis Sommer 2016 verlängert.

Grifo: In diesem Spiel konnte ich viel Positives zeigen. Danach kam der Verein auf mich zu und bot mir die Verlängerung an.

Als Italiener schwärmen Sie für Inter Mailand. Ist es Ihr Traum, einmal dort zu spielen?

Grifo: Schon als Kind träumte ich davon, einmal in der Serie A zu spielen. Auch wenn momentan die italienische Liga nicht mehr die Klasse früherer Zeiten hat, so sind Vereine wie Mailand oder Turin immer Wunschvereine für mich.

Sie, Herr Streker, zieht es eher zum Ligakonkurrenten Borussia Dortmund.

Streker: Schon seit Kindheit bin ich Borussen-Fan. Mein Onkel nahm mich öfter mit ins Stadion und so entwickelten sich die Sympathien. Die Art und Weise wie Dortmund mit den tollen Fans im Rücken Fußball spielt, ist phantastisch. Beim letzten Vorrundenspiel am Sonntag gegen den BVB im Kader zu stehen, wäre ein riesiger Traum für mich.

Der bisherige Saisonverlauf ist alles andere als wunschgemäß. Wie beurteilen Sie die Situation, auch in Verbindung mit dem Trainerwechsel?

Streker: Natürlich ist der derzeitige Tabellenstand nicht zufriedenstellend. Wir wollen mit aller Macht da unten raus kommen und müssen alles dafür tun. Dass  der Abstiegskampf eine besonders schwierige Situation ist, ist uns klar.

Grifo: Wir müssen ganz eng zusammenrücken und alles aus uns herausholen. Dann werden wir auch wieder erfolgreichere Tage in Hoffenheim erleben.

Im aktuellen Spielerkader gibt es keinen Führungsspieler, der voran geht und die Richtung vorgibt. An wem orientieren Sie sich als Jung-Profi?

Streker: Marvin Compper und Sejad Salihovic sind Spieler, die schon lange hier sind und auch ihre Meinung intern deutlich sagen. An solchen erfahrenen Profis können wir uns orientieren.

Wie charakterisieren Sie Ihren derzeitigen Cheftrainer, Frank Kramer, den Sie ja aus der U23 bestens kennen?

Grifo: Ein sehr cooler Typ. Man kann mit ihm scherzen, Spaß haben, aber sobald man auf den Platz geht ist Konzentration angesagt.

Streker: Ein überragender Mensch, bei dem die Balance zwischen Menschlichkeit und Ernsthaftigkeit vorhanden ist. Für mich hat er ganz klar das Zeug zum Bundesligatrainer.

Foto: Vincenzo Grifo gegen Leverkusens Ramos Carvajal beim Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen. kurier 31884

Durch Ihre Bundesligaeinsätze ist Ihr Bekanntheitsgrad sehr schnell gestiegen. Wer steht beratend zur Seite und gibt Tipps, damit keiner abhebt?

Streker: Da passt schon meine Freundin in Mainz ganz genau auf. Wenn mal die Situation entstehen würde, dass ich abhebe, gibt es gleich einen Klapps. Auch die Eltern und der Freundeskreis sind da aufmerksame Begleiter.

Grifo: Meine ganzen Freunde und die Familie geben mir Halt und stehen mit Rat zur Seite. Da ich noch sehr viel in meiner Karriere erreichen möchte, weiß ich damit umzugehen.

Wie sehen Ihre persönlichen, weiteren sportlichen Zielsetzungen aus?

Grifo: Immer das Beste geben, einen Schritt nach dem anderen gehen – um später von einer großen Karriere zu sprechen.

Streker: Sich so gut wie möglich in die Mannschaft integrieren und zu möglichst vielen Einsätzen kommen. Wichtig ist auch, stets weiter an sich zu arbeiten.

Zur Person:

Denis Streker

Bei 1899: seit Juli 2012
Geburtsdatum: 06.04.1991
Nationalität: deutsch
Geburtsort: Mainz
Größe / Gewicht: 1,86 m / 76 kg
Sternzeichen: Widder
Hobbys: Schwimmen, Radfahren
Frühere Vereine: Eintracht Frankfurt U23, SV Wehen Wiesbaden
4 Bundesliga-Einsätze

Vincenzo Grifo

Bei 1899: seit Juli 2012
Geburtsdatum: 07.04.1993
Nationalität: italienisch
Geburtsort: Pforzheim
Größe / Gewicht: 1,80 m / 75 kg
Sternzeichen: Widder
Hobbys: Freunde, Playstation
Frühere Vereine: Karlsuher SC, 1.CfR Pforzheim, Germania Brötzingen, VfR Pforzheim
7 Bundesliga-Einsätze

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