Asiatische Belebung im 1899-Angriff

Asiatische Belebung im 1899-Angriff

Asiatische Belebung im 1899-Angriff

Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Sa. 21.07.2012

In der Rückrunde 2010/11 konnte David Alaba im TSG-Mittelfeld seine ganze Klasse unter Beweis stellen und sich durch Einsätze in allen 17 Partien für höhere Aufgaben bei den Bayern bestens empfehlen. Das Bestreben der Hoffenheimer, das österrei-chische Talent unter Vertrag zu nehmen, scheiterte am Veto von Bayern Trainer Jupp Heynckes, der Alaba am Saisonende zurückbeorderte und ihn behutsam in die Stammformation der Münchner Star-Truppe einbaute.

Der Japaner Takashi Usami, der in der zurückliegenden Spielzeit als Leihspieler bei den Bayern nicht den erwarteten Durchbruch schaffte, möchte nun eine ähnliche Entwicklung nehmen. In seiner ersten Bundesliga-Saison blieb bei nur drei Einsätzen, einem im DFB Pokal sowie einem Auftritt in der Champions-League wenig Gelegenheit dazu, sein Können unter Beweis zu stellen.kurier 29342

Der große und vor allem wichtige Unterschied in der Personale Alaba und Usami liegt darin, dass sich 1899 Hoffenheim dieses Mal eine Kaufoption auf den japanischen Nationalspieler zusichern ließ. Die Bayern haben ihr Ausleihgeschäft an die Kraichgauer abgetreten. Vertraglich ist Usami noch an Gamba Osaka in der japanischen J. League gebunden.

Markus Babbel zufrieden mit Takashi

1899-Sportchef Markus Babbel ist bislang sehr zufrieden mit dem Neuzugang: „Mit Takashi sind wir in der Offensive viel variabler. Er ist ehrgeizig, sehr wendig und schnell, technisch stark und hat einen guten Abschluss.“ Usami konnte im bisherigen Verlauf der Saisonvorbereitung, vor allem in den vier Testspielen, überzeugen. Auffallend seine Torgefährlichkeit, das Dribbelling und die Schnelligkeit. Im Kampf um die Position auf der linken Außenbahn hat der 20-Jährige momentan eindeutig die besseren Karten als Ryan Babel und Filip Malbasic.

Der 1,78 m große Offensivspieler hat sich in Hoffenheim einiges vorgenommen: „Ich möchte mich in der Bundesliga durchsetzen. Das geht nur über Einsätze. Bei der TSG erhoffe ich mir durch gute Trainingsleistungen diese Einsätze zu verdienen und mit dem Club den größtmöglichen Erfolg zu haben.“
Usami schrieb in seiner Heimat Geschichte, als er 2009 im Alter von 17 Jahren und 14 Tagen als bislang jüngster Spieler sein Debüt in der SFC Champions League, dem asiatischen Pendant zur UEFA Champions League, gab. Kurz darauf folgte sein Debüt in der J. League, in welcher er 2010 zum besten jungen Spieler gewählt wurde. Bei der japanischen National-mannschaft durchlief Usami zunächst die Jugendauswahl Mannschaften U16-U19, bevor er 2011 erstmals in den Kader der japanischen A-Nationalmannschaft berufen wurde. Anfang der Woche reiste Usami zur japanischen Nationalmannschaft und wird für sein Land an den olympischen Spielen teilnehmen.

Usami nimmt an den Olympischen Spielen teil

Babbel ist trotz Olympiaabstellung froh, dass Usami das komplette vierwöchige, harte Vorbereitungsprogramm mit absolviert hat. Das voraussichtliche vierwöchige Fehlen bis zum Bundesligastart sieht Babbel eher gelassen: „Ich weiß, dass er auf einem hohen Level Spiele sammeln kann und das tut ihm auch gut. Wir freuen uns, dass wir jemand bei Olympia dabei haben. Selbst, wenn Japan bis ins Finale kommt, ist er noch vor Saisonstart wieder hier. Wichtig war mir, dass er die vier Wochen hier gut mittrainieren konnte.“

Mit Sicherheit wird Hoffenheims erster asiatischer Profi zu einer Belebung und Bereicherung im Offensivbereich werden. Es ist nur zu wünschen, dass er verletzungsfrei von seinem Olympia-Trip aus London zurück kehrt.

Am vergangenen Mittwoch siegte 1899 Hoffenheim in einem weiteren Testspiel vor 2.000 Zuschauern mit 10:1 Toren gegen eine Regionalauswahl des FV Wiesental. Hierbei gaben, nach überstandener Verletzungspause, die beiden Neuzugänge Eren Derdiyok und Matthieu Delpierre ihr Debüt im TSG-Dress.
In der kommenden Woche steht das zweite Trainingslager im österreichischen Feldkirchen auf dem Programm. Mit dabei auch Torwart-Neuzugang Tim Wiese, der aufgrund der Europameisterschaft verlängerten Urlaub genoss. Chef-Trainer Mar-kus Babbel möchte in Feldkirchen neben Konditionsarbeit auch spielerische Elemente mit seinem neuen Team einstudieren.

Fotos: Rhein-Neckar Picture

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