1899 Hoffenheim:

1899 Hoffenheim: "Woche der Wahrheit" - erneute Heimniederlage gegen Leverkusen

1899 Hoffenheim: „Woche der Wahrheit“ – erneute Heimniederlage gegen Leverkusen

Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Mo 26.11.2012

Für die Hoffenheimer war es ein enttäuschender Auftakt in die „Woche der Wahrheit“. Die 22.100 Zuschauer wähnten sich im gleichen Film wie beim 1:3 vor eine Woche gegen Wolfsburg. Auch hier lagen die Gastgeber zur Pause nach zwei Unachtsamkeiten in der Defensive mit 0:2 zurück. Die Kraichgauer verpassten es zum wiederholten Mal aus einer Vielzahl an hochkarätigen Torchancen Kapital zu schlagen und sich für ihren großen Aufwand selbst zu belohnen. Individuelle Fehler, die am Ende zum Verhängnis werden könnten.

Mit zwölf Punkten rutschten die Nordbadener nach der dritten Heimniederlage auf den 16. Relegationsplatz. Die Partie am Mittwoch um 20:45 Uhr beim Tabellennachbarn 1. FC Nürnberg steht nun unter dem Prädikat „Abstiegsduell“.

bwa-foto  sven schipplock gegen leverkusen

Fraglich, ob alle Spieler nach dem 13. Spieltag auch den Ernst der Lage erkannt hat? Bei einigen Profis ist dies zu hinterfragen, denn in den Interviews weisen viele das Thema Klassenerhalt weit von sich und berufen sich auf die eigene Qualität und Klasse. Doch was nutzt die eigene Stärke, wenn sie im Spiel nicht entsprechend umgesetzt wird und die Gegner zum Torschießen eingeladen werden?

Die sachliche Analyse von Manager Andreas Müller: „Wir können alle die Tabelle lesen und müssen dem Gegner auch mal kompromisslos und entschlossener gegenüber stehen.“ Dabei stellte er sich weiterhin voll und ganz hinter seinen Trainer Markus Babbel: „Ich habe noch nie einem Trainer ein Ultimatum gestellt. Dies wurde alles von außen hereingetragen. Für mich ist die Art und Weise, wie die Mannschaft die Vorgaben des Trainers auf dem Spielfeld umsetzt entscheidend. Was wir dringend brauchen sind Ergebnisse.“

1899-Coach Markus Babbel steht unter Erfolgsdruck. Positive Ergebnisse müssen her.

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Babbel: „Ich kenne die Mechanismen dieses Geschäftes. Meine Mannschaft verfügt über reichlich Potenzial, es fehlt jedoch die Qualität, dieses Woche für Woche abzurufen. Gut, dass am Mittwoch das nächste Spiel in Nürnberg ansteht. Hier haben wir die Möglichkeit die Trendwende einzuleiten.“tsg 11

Doch die Hauptschuld nun am Trainer alleine festzumachen wäre zu einfach. Bisweilen ist es in Hoffenheims jungen Bundesligahistorie den vier völlig unterschiedlichen Trainertypen Rangnick, Pezzaiuoli, Stanislawski und Babbel nicht gelungen, einer launischen Mannschaft Konstanz und Leidenschaft zu vermitteln, um ins vordere Tabellendrittel vorzustoßen. Vielmehr sind nun die Spieler selbst gefordert mit der nötigen Einstellung und Aggressivität die richtige Antwort zu geben – nicht nur verbal sondern auf dem Platz.

„Wir müssen das 6-Punkte-Spiel gewinnen.“

Wenn die Unkonzentriertheiten, Unachtsamkeiten und Fehler in der Defensive sowie die mangelhafte Chancenverwertung und fehlende Kaltschnäuzigkeit im Angriff nicht baldmöglichst abgestellt werden, kann es ganz schnell passieren, dass das Thema Abstiegskampf zum Dauerthema wird. Hoffenheims dienstältesten Profi Sejad Salihovic (Foto rechts) gegenüber dem Sport-Kurier: „Wir müssen das Sechs-Punkte-Spiel in Nürnberg unbedingt gewinnen. Wir haben die besseren Spieler auf unserer Seite und müssen dies auf dem Spielfeld deutlich unter Beweis stellen. Vor allem unsere jüngeren Spieler dürfen in Richtung Abstiegskampf nicht soviel nachdenken, sonst wird es noch schwerer. Wenn wir erst mal da reinkommen, kann es ganz schwer werden.“

Die Auswärtspartie in Franken wird für Hoffenheim zum bislang wichtigsten Saisonspiel. Ein Sieg könnte vieles heilen, eine Niederlage vor dem nächsten schweren Heimspiel am Sonntag gegen Werder Bremen die Sorgen, auch für den Trainer, noch größer werden lassen. Fraglich, wie lange sich dann Müller noch hinter seinen Trainer stellen kann.

Foto: 1+2 BWA   Foto 3: Rhein-Neckar Picture Foto 4: Red.

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