1899 Hoffenheim hat schätzungsweise 12 Millionen Euro an Transfers investiert
1899 Hoffenheim hat schätzungsweise 12 Millionen Euro an Transfers investiert
Archiv 1. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Fr. 01.02.2013
Der Kraichgauer Bundesligist hat in der Winterwechselperiode auf dem Spielertransfermarkt schätzungsweise – mit an die zwölf Millionen Euro – noch mal richtig zugeschlagen. Große Hoffnungen ruhen dabei auf der Verpflichtung von Mönchengladbachs belgischem Nationalspieler Igor de Camargo (FOTO oben). Der 29-jährige gebürtige Brasilianer wurde zunächst bis zum Saisonende ausgeliehen. Beim Klassenerhalt hat Hoffenheim eine Kaufoption, um den Offensivspieler bis 30. Juni 2015 an sich zu binden.
Zuvor hatten die Nordbadener für die rechte Seite den Peruaner Luis Advincula (22) von Sporting Cristal Lima, den argentinischen Innenverteidiger David Abraham (26) vom spanischen Erstligisten FC Getafe, den ghanaischen defensiven Mittelfeldspieler Afriyie Acquah (21) von Palermo, sowie den Polen Eugen Polanski (26) vom FSV Mainz verpflichtet.
Foto: Manager Müller präsentierte den argentinischen Innenverteidiger David Abraham Foto: BWA
Sejad Salihovic wurde nach seiner Verletzung zum Rückrundenstart gegen Gladbach, erfolgreich am Außenmeniskus des rechten Knies operiert. Der Bosnier wird voraussichtlich acht bis zehn Wochen pausieren müssen. Nach Sebastian Rudy und Boris Vukcevic nun schon der dritte Mittelfeldspieler, der den Kraichgauern längerfristig nicht zur Verfügung steht. Man darf gespannt sein, ob die beiden Neuzugänge Acquah und Polanski hier die Lücken schließen können. Nach dem Wechsel von Marvin Compper zum AC Florenz wurde Denis Streker an Zweitligist Dynamo Dresden bis Saisonende ausgeliehen. Der talentierte U23-Nachwuchsspieler soll dort zu mehr Spielpraxis erlangen.
Foto: Weitere Neuzugänge: Ganz vorne der defensive Mittelfeldspieler Afriyie Acquah von Palermo – dahinter Eugen Polanski vom FSV Mainz 05. Foto: achtzehn99.de
Torhüter Tim Wiese wird aus der „Schusslinie“ genommen / Torhüter Heurelho Gomes verpflichtet
Überraschende Wende in der Torwartdiskussion. Trainer Kurz nahm Tim Wiese aus dem Kader, um ihn, wie er sagte, „vor dem immer größer werden Druck zu befreien und zu schützen“. Kurz weiter: „Wir haben eine Fürsorgepflicht gegenüber Tim als Mensch und Spieler – uns daher zu diesem Schritt entschlossen. Zuletzt hat der Druck auf ihn eine solch große Dynamik und Wucht genommen, dass wir handeln mussten. Wir wollen ihn nicht fallen lassen sondern ihm die Möglichkeit bieten wieder auf festen Beinen zu stehen und zum Normalleben zurückzukehren.“
Hoffenheim hat kurz vor Transferende, den 31-jährigen Torhüter Heurelho Gomes von Tottenham Hotspur unter Vertrag nehmen. Nach der sportmedizinischen Untersuchung am Donnerstag, soll der Brasilianer einen Leihvertrag bis Saisonende erhalten und gegen Freiburg im Tor stehen. Mit den sechs Neuzugängen wollen die Kraichgauer die schwierige Mission „Klassenerhalt“ nun in Angriff nehmen.
Foto: Die Personalpolitik von Markus Babbel brachte die Kraichgauer in akute Abstiegsgefahr. Außer Keven Volland enttäuschten alle Neuzugänge. Foto: Rhein-Neckar Picture
Manager Müller: „Wir haben den „RESET“ Knopf gedrückt und wollen einen Neuanfang starten
Für Manager Müller gilt der Blick nach Ablauf der Wechselperiode am 31. Januar nur noch in Richtung Klassenerhalt: „Zusammen mit unserem neuen Trainerteam haben wir zur Rückrunde den Reset-Knopf gedrückt und einen Neuanfang gestartet. Mit der Mannschaft und den getätigten Neuzugängen wollen wir an die guten Ansätze der ersten beiden Rückrundenspiele anknüpfen und uns aus der misslichen Situation befreien.“
Die Neuzugänge verteilen sich auf alle Mannschaftsteile. Im Nachhinein betrachtet kommt dies einer Bankrotterklärung der Kaderzusammenstellung unter Markus Babbel im Sommer 2012 gleich. Hoffenheim geht ein großes Risiko, mitten im Überlebenskampf den Torwart und weitere Schlüsselpositionen neu zu besetzen. „Fußball ist immer ein Risiko. Wir sind uns bewusst, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben und tragen auch die Verantwortung dafür“, sagte Müller abschließend.
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